Startseite Archiv Nachricht vom 21. Dezember 2021

Seemannsmission beschenkt Seeleute

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Cuxhaven (epd). Auch in diesem Jahr leiden Seeleute zu Weihnachten
besonders unter den harten Einschränkungen, die sich speziell für sie
aus der Corona-Pandemie ergeben. "Noch immer ist so gut wie kein
Landgang möglich", sagte der Cuxhavener Seemannsdiakon Martin Struwe dem Evangelischen Pressedienst (epd). Selbst wenn die Crew durchgeimpft sei, erlaube die Reederei oft nicht, das Schiff zu
verlassen, um so zu verhindern, dass das Virus an Bord eingeschleppt werde.

Befürchtet werde, dass es bei einem Corona-Ausbruch auf dem Meer
fern vom nächsten Hafen und weit weg von medizinischer Versorgung zu
großen Problemen kommen könne. "Corona nervt die Menschen - auf See
noch mehr", sagte Struwe, der zusammen mit vielen Kolleginnen und
Kollegen der Deutschen Seemannsmission mit Bordbesuchen versucht,
Abwechslung auf die Schiffe zu bringen. 

Wenn die Crew teils über Monate nicht mehr an Land könne und es
"gar nichts anderes mehr gibt als das Bordleben, dann ist das
irgendwann nicht mehr gesund, dann wird das Fell dünner". Nach wie
vor werde auch der Crewwechsel durch die Pandemie erheblich
erschwert. "In dieser Situation wollen wir zum Weihnachtsfest kleine
Glücksmomente schaffen", sagte Struwe. Allein in Cuxhaven seien 900
Weihnachtstüten gepackt worden: "Wir wollen 900 Mal ein Lächeln auf
die Gesichter der Menschen zaubern, ohne die die gesamte
Weltwirtschaft kollabieren würde" 

"Was wäre der Weihnachtsmann ohne Seeleute?", fragte Struwe.
"Fernseher, Kaffeemaschinen, T-Shirts, Hemden, Spielzeug oder Zutaten
zum Festessen - alles wird übers Meer geliefert." Bei den Präsenten
für die Seeleute gehe es deshalb nicht nur darum, eine kleine Freude
zu machen, sondern auch "ein Zeichen zu setzen: Wir an Land wissen um
Euch". 

In Cuxhaven packen der Diakon und sein Team eine Telefonkarte und
etwas Praktisches wie eine Taschenlampe oder einen Kalender in die
Geschenketüten. Die Telefonkarte helfe dabei, den Kontakt in die
Heimat aufrechtzuerhalten, sagte Struwe und führte aus: "Für die
meisten Seefahrer und Seefahrerinnen ist die Sehnsucht nach ihren
Liebsten zu Weihnachten besonders groß." 

Manchmal leihe die Seemannsmission Router aus, mit denen die Crew
an Bord über das Internet Kontakt zur Heimat aufnehmen könne. Für den
Moment helfe manchmal auch etwas Süßes, ergänzte Struwe: "Bonbons und natürlich Schokolade, das hellt die Gesichter auf, da habe ich immer
etwas dabei." 

Cuxhaven gehört zum Netzwerk der evangelischen Deutschen
Seemannsmission mit mehr als 30 Stationen im In- und Ausland. Dort
leisten Hunderte Haupt- und Ehrenamtliche auf Schiffen, in
Seemannsclubs und in Seemannsheimen Seelsorge und Sozialarbeit für
Seeleute aus aller Welt.

epd