Startseite Archiv Nachricht vom 06. Dezember 2021

«1.700 Jahre jüdisches Leben»: Veranstalter ziehen positive Bilanz

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Dortmund. Die Organisatoren des Festjahres «1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland» haben eine positive Bilanz der Veranstaltungen in diesem Jahr gezogen. «Viele Jüdinnen und Juden sagten, sie hätten zum ersten Mal seit 76 Jahren gewagt, ihre Bräuche auf deutschen Plätzen und Straßen zu zeigen», sagte der Geschäftsführer des Vereins «321-2021: 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland», Andrei Kovacs, am Montag in Dortmund. Besonders eindrucksvoll sei zum Laubhüttenfest im September der Bau der ersten Laubhütte außerhalb einer jüdischen Einrichtung in Münster gewesen.

Auch die 215 Veranstaltungen an 50 Orten in Nordrhein-Westfalen sowie eine umfassende Wanderausstellung hätten die vielfältigen Beiträge jüdischen Lebens zur deutschen Kultur gezeigt, hieß es. Der Direktor des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe, Matthias, Löb betonte, dass rund 23.000 Menschen die Veranstaltungen besucht hätten. «Wir wollten Begegnungen ermöglichen und schätzen daher jede Begegnung nicht nur in Zahlen, sondern in ihrer Wirkung», unterstrich er. «Denn jede individuelle Begegnung trug bei zur Kraft der Vielen, die sich in diesem Themenjahr gegen antisemitische Strömungen entgegenstellte.»

Die Direktorin des Landschaftsverbands Rheinland, Ulrike Lubek, sagte, das Themenjahr habe es geschafft, ein breites Zielpublikum zu erreichen. Zudem kündigte sie an, die Aktivitäten, die an die erste Nennung jüdischen Lebens in Deutschland im Jahr 321 in Köln erinnern, bis Juli 2022 fortzusetzen. So könnten auch Veranstaltungen stattfinden, die wegen der Corona-Pandemie ausgefallen waren. Vor allem Jugendliche sollten in der «Nachspielzeit» des Jubiläums angesprochen werden, erklärten die Veranstalter.

Die ehemalige NRW-Schulministerin und Generalsekretärin des Vereins, Sylvia Löhrmann, sagte, die Resonanz der Projektpartnerinnen und -partner «hat uns überwältigt». «Über 2.000 Veranstaltungen wurden für das Festjahr angemeldet - doppelt so viele, wie wir erhofft hatten.» Zudem betonte sie, die neue Bundesregierung habe die Förderung des jüdisch-christlichen Dialogs aufgrund der Erfahrungen mit dem Jubiläum in ihr Programm aufgenommen.

epd