Startseite Archiv Nachricht vom 15. September 2021

Festgottesdienst mit Regionalbischof Klahr in Papenburg. 150 Jahre Nikolaikirche und 60 Jahre Erlöserkirche

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Papenburg. Groß war die Freude in Papenburg, als nun mit einem Jahr Verspätung das 150-jährige Jubiläum der Nikolaikirche und das 60-jährige Bestehen der Erlöserkirche gefeiert werden konnten. Im vergangenen Jahr mussten die Feierlichkeiten wegen der Corona-Pandemie verschoben werden. Nun konnte am Samstag das Gemeindefest im Nikolaipark und am Sonntag der Freiluftgottesdienst stattfinden.

„Wir brauchen solche Zufluchtsorte! Orte, an denen Gott uns nahe kommen kann“, sagte Regionalbischof Dr. Detlef Klahr in seiner Predigt und freute sich darüber, dass dies selbst in der Corona-Zeit möglich sei. „Kirchen sind Orte, an denen wir Gottes Wort hören und miteinander Gottesdienst feiern. Das trägt unser Leben und macht uns stark. Kirchen sind darum besondere Orte, weil wir hier das vernehmen, was wir nirgendwo sonst auf der Welt hören: Dass wir von Gott so geliebt sind, wie wir sind. Hier erfahren wir Trost und den Segen Gottes. Wo auch immer wir im Leben hinkommen, dort finden wir Kirchen als solche Orte der Zusage Gottes.“

Der Regionalbischof des Evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland-Ems zeigte sich dankbar gegenüber den Vätern und Müttern im Glauben, die vor 150 Jahren die Nikolaikirche erbaut hatten. Ein Katholik hatte das Grundstück in bester Lage am Hauptkanal Rechts zum Kauf zur Verfügung gestellt.

Reformierte und Lutheraner nutzten diese die ersten 100 Jahre gemeinsam als Simultankirche.

Der Dank sei ein großes Thema, das Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbinde, sagte Pastor Sebastian Borghardt und dachte dabei an die vielen Menschen, die damals auf einfachen Holzpantinen aus den Weiten des Hümmlings hierher kamen, um Gottesdienst zu feiern und die daran festhielten, hier eine Kirche zu bauen.

Auch dankte Borghardt allen, die ein vielfältiges Gemeindeleben am Obenende und Untenende ermöglichen, und allen Helferinnen und Helfern am Festwochenende. Besonders begrüßte er zwei Familien, die drei Kinder zur Taufe brachten.

Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Posaunen- und Kirchenchor, vom deutsch-russischen Chor Otrada und von Hartmut Schulte am E-Piano.

Der Pastor der Erlöserkirche, Pastor Andrei Filiptcov, und Mitglieder des Kirchenvorstands wirkten im Gottesdienst mit.

Bürgermeister Jan Peter Bechtluft gratulierte zum Doppeljubiläum. Die Nikolaikirche habe in der guten Stube der Stadt ihren Platz. Das schmucke Kirchengebäude mit der imposanten Rotbuche am Eingangsportal, das Pfarrhaus, Gemeindebüro, Gemeindehaus mit der evangelischen Bücherei, der Nikolaipark und die dort stattfindenden Veranstaltungen prägten den öffentlichen Raum in Papenburg mit. Besonders begrüßte Bechtluft den Chor Otrada stellvertretend für die 2000 evangelischen Christen, die aus der ehemaligen Sowjetunion hierher gekommen waren: „ein wundervolles Geschenk für Papenburg“.

Pastor i.R. Herbert Köhler kam aus Bassum, um seine Glückwünsche zu überbringen: „Ich komme aus dem vergangenen Jahrhundert“, sagte Köhler und meinte damit die Jahre 1975 bis 1981, als er Pastor in der „Kirche am Hauptkanal“ gewesen war und für die Namensgebung der Kirche 1980 als „Nikolaikirche“ mit verantwortlich war. 

Ein Grußwort sprach auch Pastorin Hedwig Friebe, die gemeinsam mit ihrem mittlerweile verstorbenen Mann Lothar hier neun Jahre lang ihre erste Pfarrstelle hatte, bevor das Pastorenehepaar Borghardt 1998 kam. „Mich hat diese Gemeinde geprägt. Ich werde immer ganz demütig, wenn ich an  Papenburg denke, an die vielen Schicksale und Geschichten der Vertriebenen. All das hat uns sehr bewegt und auch ihre Treue zur Kirche.“

Pastor Andreas Bröcher überbrachte die Glückwünsche der St. Antonius- und der St. Josef-Kirchengemeinden und sagte: „Ich freue mich, dass Kirche an diesem Ort so vielfältig ist. Der Glaube braucht Raum und hat vielfältige Formen, sei es katholisch, lutherisch oder reformiert.“

Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Ostfriesland-Ems