Startseite Archiv Nachricht vom 06. August 2021

Auszeichnung der Deutschen Hospiz- und PalliativStiftung für Initiative in Hann. Münden

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Hann. Münden. Mehrere Angehörige habe sie auf diesem Friedhof schon beerdigt, und auch, wenn der jüngste Todesfall schon gut ein Jahr her ist: Die Trauer sei immer noch da, sagt die Frau, die an einem sommerlichen Donnerstag in Neumünden zur Trauerbank gekommen ist. Da sei es gut, dass man einfach mal mit jemandem reden kann.  Mit jemandem über die eigene Trauer reden - das ist unter den Bedingungen der COVID-19-Pandemie gar nicht so einfach, wo Trauergruppen oder das Mündener Trauercafé nur unregelmäßig stattfinden können.

Der ambulante Hospizdienst Alpha sann auf Abhilfe und lädt seit November 2020 zur „Trost- und Trauerbank“ auf den Friedhof in Neumünden ein: Dort haben jeden Donnerstag von 16 bis 17.30 Uhr Ehrenamtliche des Hospizdienstes ein offenes Ohr für die Trauernden und bieten Trost an. 

Für diese Initiative ist Alpha nun auch von der Deutschen Hospiz- und Palliativ Stiftung (DHP Stiftung) ausgezeichnet worden, berichtet Sozialpädagogin Elke Helberg, Koordinatorin beim Ambulanten Hospizdienst Alpha. „Hospiz- und Palliativarbeit in Zeiten der COVID-19-Pandemie“ war das Thema der Ausschreibung. Und da so viele Bewerbungen kamen, seien diesmal vier mit je 1000 Euro dotierte Preise in den Kategorien „Kinder, Jugendliche und ihre Familien“, „Trauer“, „Digitale Angebote“ und „Geschenke“ vergeben worden, informiert die DHP Stiftung (https://www.dhp-stiftung.de/projekte-stiftungspreis-preistraeger.html)

Bei Alpha in Hann. Münden freut man sich über die Wertschätzung, die dieser Preis bedeutet. Das Preisgeld werde in die Trauerarbeit einfließen, sagt Elke Helberg, aber verplant ist es noch nicht. Wegen der Pandemie „gehen wir immer noch mit angezogener Handbremse durch die Arbeit.“

Auch die offizielle Preisverleihung hatte ausfallen müssen. Aber die Preisträger hatten Gelegenheit, ihr Projekt im Bundes-Hospiz-Anzeiger vorzustellen. Inzwischen ziehe es Kreise, berichtet Elke Helberg. Andere Hospizdienste nahmen Kontakt zu Alpha auf und erkundigten sich. So sei in Göttingen ein „Trauerpunkt“ eröffnet worden, im Eichsfeld soll ebenfalls eine Trauerbank eingerichtet werden. 

Unter freiem Himmel kann man auf der Trauerbank trotz Kontaktbeschränkungen zu einander kommen. Man kann sich verabreden oder spontan Platz nehmen. Manche Ehrenamtliche sprechen auch Friedhofsbesucher an, denn trauernden Menschen falle es oft nicht leicht, ihrerseits auf andere zuzugehen. „Es kann übrigens jeder kommen“, macht Elke Helberg deutlich, „nicht nur die Menschen, die Angehörige auf diesem Friedhof haben.“ Man habe den Neumündener Friedhof ausgewählt, weil er gut zu erreichen sei. Unterstützt wurde Alpha dabei von den Kommunalen Diensten der Stadt Hann. Münden, die die Bank zur Verfügung stellte und aufbaute. Sie steht hinter der Friedhofskapelle unter zwei großen Lebensbäumen.

Der Ambulante Hospizdienst Alpha hat rund 30 Ehrenamtliche. Ein Team von acht Ehrenamtlichen sorgt dafür, dass jeden Donnerstag zwei Ansprechpartner*Innen in Neumünden vor Ort sind. Sie haben Trosttexte im Gepäck und Informationen über die weiteren Angebote von Alpha. Manchmal werden die auf dem Friedhof begonnenen Gespräche in der Beratungsstelle fortgesetzt. 

Es ist eine Aufgabe, die Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl erfordert. Die Helfer*Innen von Alpha werden in Kursen auf ihr Ehrenamt vorbereitet und können sich immer wieder weiterbilden. 
Ein neuer Vorbereitungskurs für das Ehrenamt in der Hospizarbeit beginnt Mitte Oktober 2021. Etwa zehn neue Interessent*Innen gebe es bereits, sagt Elke Helberg, „die wir auch brauchen.“

Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Münden

Anmeldung

Es sind noch Plätze frei. Interessierte können sich melden bei:

Ambulanter Hospizdienst ALPHA der ev.-luth. Kirche Hann. Münden

Welfenstraße 5, 34346 Hann. Münden

Tel.: 05541 981919

alpha.muenden@evlka.de