Startseite Archiv Nachricht vom 20. Juli 2021

Synode des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt: Was man aus Corona lernen und wie künftig gespart werden kann

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Hildesheim. Momentan ist die finanzielle Wetterlage im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt noch sommerlich-heiter. Doch am Horizont ziehen Wolken auf. Nach Berechnungen des Landeskirchenamtes muss der Kirchenkreis in den Jahren 2023 bis 2028 gut zwei Millionen Euro einsparen. Erste Pläne, wie das gelingen soll, stellte Superintendent Mirko Peisert in der Kirchenkreissynode vor, die am Donnerstagabend in der Hildesheimer St.-Lamberti-Kirche tagte.

„Es ist das erste Mal seit 16 Monaten, dass wir wieder in der großen Runde zusammenkommen“, sagte die Vorsitzende Maria-Christine Schäffer. Die Sitzungen online durchzuführen, habe sich als nicht praktikabel erwiesen – stattdessen hätten der Synoden- und der Kirchenkreisvorstand die Geschäfte weitergeführt. 

Unter anderem hat der Kirchenkreisvorstand zwischenzeitlich den Haushaltsplan für die Jahre 2021/22 bewilligt. Diese Entscheidung bestätigte die Synode nun einstimmig: Das jährlich 28,1 Millionen Euro starke Paket ist ausgeglichen, Kürzungen sind darin nicht enthalten.

Die werden aber ab 2023 nötig sein, und zwar in Höhe von zwei Prozent jährlich, was sich bis 2028 auf 2,13 Millionen Euro summiert. Ein Perspektivausschuss unter dem Vorsitz von Mirko Peisert hat Vorschläge erarbeitet, wie das funktionieren kann. 

Bis 2028 müssten demnach 2,75 Pfarrstellen, eine Diakonenstelle und eine halbe Kirchenmusikstelle eingespart werden. Kürzungen gäbe es auch in den Bereichen Bauen, Diakonie, Verwaltung und Literaturhaus St. Jakobi. Peisert stellte aber klar: „Es wird niemand gekündigt oder versetzt.“ Stellenanteile von Mitarbeitenden, die in den Ruhestand treten, könnten verringert und neu zugeschnitten werden.

Trotz der nötigen Kürzungen sehe der Plan einen größeren Puffer für Innovationen vor, sagte der Superintendent. Singschule, regionale Pfarrbüros, Bildung und Jugendkirche könnten Bereiche werden, in denen wir bewusst investieren. Unter anderem – das stellten Kreisjugendwartin Elske Gödeke und Jugendausschuss-Vorsitzender Marco Nehls vor – gibt es Pläne für ein zentrales Jugendzentrum in der Martin-Luther-Gemeinde in der Nordstadt. „Das befindet sich aber noch in der Prüfung“, so Elske Gödeke.

Das Papier des Perspektivausschusses sei „konservativ gedacht“ und erst einmal nur ein konstruktiver Vorschlag, betonte Mirko Peisert. Die Details sollen bis zum Herbst mit den sieben Gemeinderegionen des Kirchenkreises besprochen werden, im Februar 2022 soll die Synode die Finanzplanung verabschieden.

In seinem Bericht über die Entwicklungen der letzten anderthalb Jahre ging der Superintendent auf die Folgen der Coronakrise ein. Die Landeskirche habe den einzelnen Gemeinden viel Handlungsfreiheit im Umgang mit der Pandemie gelassen. „Das war richtig und angemessen“, sagte Peisert, „zugleich hat es den Mitgliedern der Kirchenvorstände viel Verantwortung zugemutet.“ Er dankte für die „weitsichtige und kluge Arbeit“, die eine große Zahl von kreativen Lösungen zu Tage gefördert habe.

Peisert plädierte dafür, jetzt nicht einfach zum Alten und Gewohnten zurückzukehren. Neue, belebende Impulse bei der Gottesdienstgestaltung und in der Seelsorge könnten ausgebaut werden. Und dann müsse man sich kritische Fragen stellen: Ob der Konfirmationsunterricht nicht regional besser funktioniere? Ob man mit weniger Gremiensitzungen und vielleicht auch weniger Gottesdiensten auskomme? Und: „Wie viele Events brauchen wir wirklich?“ Corona habe gezeigt: „Mehr ist nicht immer mehr.“ Peiserts Fazit: „Jetzt ist die Chance zur Veränderung!“ 

Öffentlichkeitsarbeit im Ev.-luth. Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt