Startseite Archiv Nachricht vom 07. Mai 2021

Kirchliches Projekt nimmt Alleinerziehende in den Blick

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Leer. Zum ersten Mal kamen Vertreterinnen und Vertreter städtischer Einrichtungen und fünf lutherischer Kirchengemeinden der Stadt Leer zu einem Netzwerktreffen in einer Videokonferenz zusammen, um die Situation Alleinerziehender in den Blick zu nehmen.

„War die Zeit vor der Pandemie für Alleinerziehende schon eine besondere Herausforderung, so wurde das vergangene Jahr für sie zu einer enormen Kraftprobe“, sagte Regionalbischof Dr. Detlef Klahr in seinem Grußwort. Er freue sich, dass im Kirchenkreis Emden-Leer nun erstmals die Gruppe Alleinerziehender explizit in den Blick genommen werde. Das habe es in dieser Form noch nicht gegeben. Dafür habe der Regionalbischof gerne die Schirmherrschaft  übernommen. „Das Evangelium von Jesus Christus überschreitet Grenzen und befreit zur offenen Begegnung mit anderen. Ich hoffe sehr, dass von diesem Projekt Impulse in andere Kirchengemeinden ausgehen.“

Die Landeskirche Hannovers unterstützt das fünfjährige Projekt von April 2020 bis 2025 aus dem Fonds Missionarische Chancen.

Der Anstoß für das Projekt „Allein erziehend – aber nicht allein“ kam aus der Lutherkirchengemeinde Leer. Thekla Behrends, Gemeindehelferin und allein erziehende Mutter, ist mit fünf Wochenstunden dafür zuständig. Schon vor Projektbeginn hatte sie Gesprächskreise angeboten und Kontakte knüpfen können, die in dieser Form dann in der Pandemiezeit nicht möglich waren.

Das monatliche Frühstück am Samstag hatte sich bewährt, für die Zukunft konnten Patinnen gefunden werden, die in der Zeit die Kinder betreuen. Das Wochenende im Mai 2019 auf Langeoog sei mit 20 Müttern ausgebucht gewesen. Dies sei für die Mütter eine Zeit ohne die Kinder gewesen, um selbst mal wieder auftanken zu können. Dieses Wochenende zweimal jährlich stattfinden zu lassen, sei gewünscht. Ein Glaubenskurs konnte online durchgeführt werden, Kontakte konnten digital stattfinden. Geplant sei ein Oasentag für Mütter am 23.10.2021 unter fachkundiger Begleitung. Behrends wünscht sich besondere Gottesdienste und ein Tauffest für Alleinerziehende, einmal im Jahr einen Tag für Alleinerziehende und die Vernetzung und Zusammenarbeit mit sozialen und diakonischen Einrichtungen.

„Mir ist wichtig, dass Kirchengemeinden diese Gruppe in den Blick nehmen, niederschwellige Angebote machen und Ansprechpartner sind“, sagte Behrends. Dabei sollten keine Doppelstrukturen zu städtischen Angeboten entstehen, sondern man könne sich ergänzen und zusammenarbeiten.

„Wir wollen besser verstehen, wie die Situation Alleinerziehender im Stadtgebiet aussieht“, sagte Behrends und freute sich über den Informations- und Ideenaustausch in der Sozialraumkonferenz „Den Blick weiten“, die nun als Videokonferenz stattfand.

Gesprächsgrundlage war das Referat von Peter Meißner, Referent im Arbeitsfeld Gemeinwesendiakonie im Haus kirchlicher Dienste Hannover. Meißner berät Kirchengemeinden im Zusammenspiel mit anderen Akteuren und hatte Ergebnisse des Evangelischen Geo-Informationssystems (EGIS) für die beteiligten Kirchengemeinden vorgestellt. Hierbei wurden nicht nur die Themen der Stadtteile, sondern auch die Sichtweisen und Beobachtungen der städtischen Akteure deutlich. Diese sollen in den zukünftigen Prozess einfließen und in einem Netzwerk gemeinsam bearbeitet werden.

Zu den 22 Teilnehmenden gehörten Vertreterinnen und Vertreter des Gemeinwesenbüros der Stadt Leer, der Plytenbergschule, der Schulsozialarbeit der Hoheellernschule, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Leer, der Kindertagesstättenverband Emden-Leer-Rhauderfehn, der Evangelische Diakonieverband Ostfriesland, die Kindertagesstätten Pastorenkamp und Regenbogenland, die Kirchengemeinden Luther, Christus, Petrus, Frieden, Paulus und Bingum/ Pogum/ Holtgaste, Superintendentin Christa Olearius und Regionalbischof Dr. Detlef Klahr.

Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Ostfriesland-Ems