Startseite Archiv Nachricht vom 15. April 2021

Obdachlose erhalten rund 250 Impfdosen in Diakonie-Kontaktladen

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Hannover. Zahlreiche wohnungslose Menschen haben sich am Donnerstag in Hannover gegen das Coronavirus impfen lassen. Bis zum Abend wollten zwei mobile Impfteams der Johanniter und des Arbeiter-Samariter-Bunds im Kontaktladen Mecki der Diakonie rund 250 Dosen des Moderna-Impfstoffs verabreichen. "Bei aller Diskussion um die Impfungen: Solange es uns gelingt, für diese Menschen zuerst da zu sein, machen wir etwas richtig", sagte Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes. Obdachlose gehören zur Prioritätengruppe 2 bei den Corona-Impfungen. In rund sechs Wochen sollen sie im Kontaktladen ihre Zweitimpfung erhalten.

Bei der Aktion ließen sich außerdem regelmäßige Besucher der Anlaufstelle impfen, die zwar von Armut betroffen, aber nicht wohnunglos sind. Einige Patientinnen und Patienten reisten auch mit Sozialarbeitern aus anderen niedersächsischen Städten an, etwa Hameln und Wunstorf. Neben den mobilen Impfteams und den Angestellten des Kontaktladens halfen auch Dolmetscher und Ehrenamtliche bei der Organisation. Zuvor hatte die Diakonie Wohnungslose mithilfe von Sozialarbeiterinnen und -arbeitern auf die Impfung aufmerksam gemacht. 

"Bei diesen Menschen geht es nicht um Mallorca ja oder nein", betonte Müller-Brandes. Viele Angebote für Wohnungslose seien durch Corona weggefallen. Tagestreffs nähmen weniger Menschen auf und Beratungsangebote seien nur eingeschränkt verfügbar. Um allen Obdachlosen eine Impfung anbieten zu können, werde es voraussichtlich weitere Termine geben, sagte der Stadtsuperintendent. Das Diakonische Werk Hannover schätzt die Zahl der Obdachlosen in der Landeshauptstadt auf 300 bis 400. Nach Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe von 2018 sind rund 237.000 Menschen in Deutschland obdachlos.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen