Startseite Archiv Nachricht vom 05. Februar 2021

Kältebusse in Hannover und Oldenburg bringen Obdachlosen Wärme

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Hannover/Oldenburg. Mit Blick auf die bevorstehende Frostperiode stellt sich die Johanniter-Unfall-Hilfe in Hannover und Oldenburg mit ihren Kältebussen auf arbeitsreiche Tage ein, um wohnungs- und obdachlosen Menschen Wärme zu bringen. In Hannover sei die Hilfsorganisation derzeit montags, mittwochs und freitags in der Zeit zwischen 18 und 21 Uhr unterwegs, sagte Johanniter-Sprecher Jan Klaassen am Freitag dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Und angesichts der aktuellen Situation auch zusätzlich am kommenden Sonntag."

In Oldenburg sei die mobile Wärmestube freitags von 18 bis 21 Uhr und sonntags zwischen 17 Uhr und 19 Uhr präsent. An Bord seien jeweils heiße Getränke, Süßigkeiten, Suppe, Schlafsäcke, Isomatten, Bekleidung und Masken, sagte Klaassen. Besonders gefragt seien gerade warme Handschuhe, Schals und vor allem dicke Socken: "Davon können wir nie genug haben."

Es seien immer mehr Bedürftige, die zum Kältebus in der Landeshauptstadt kommen, führte Johanniter-Referentin Dana Jörk aus. Das Fahrzeug steuert in Hannover zuerst die Nikolaikapelle am Steintor an und fährt dann zum Kröpcke weiter. "Wir treffen regelmäßig zwischen 50 und 60 Personen an und geben pro Abend etwa 110 Portionen Essen aus", bilanzierte Jörk. In Oldenburg sind es pro Abend etwa 30 Personen. Dort steht der Bus auf dem Bahnhofsvorplatz.

Auch der Bedarf an Kleidung, Decken, Hygienemitteln und Masken ist in diesem Winter gestiegen, eine Folge der Pandemie mit weniger Aufenthalts- und reduzierten Waschmöglichkeiten, ergänzte Jörk. "Auf der Straße lassen sich Sachen nicht so häufig waschen und bei dieser Wetterung kaum trocknen." Ebenfalls gestiegen sei die Zahl derer, die sich am Kältebus medizinisch versorgen lassen. An den Einsatztagen des Kältebusses schalten die Johanniter für Hannover zwischen 14 und 20 Uhr eine Servicerufnummer (0800-0848488), unter der sich besorgte Bürger melden können, wenn sie Hilfebedürftige sehen.

Die Kältebusse werden von Ehrenamtlichen begleitet. In Hannover engagieren sind den Angaben zufolge 35 Freiwillige, in Oldenburg sind es 16. In Hannover leben nach Schätzungen rund 3.000 Menschen ohne eigene Wohnung, etwa 300 von ihnen schlafen im Freien. In Oldenburg beträgt die Zahl derjenigen, die regelmäßig Hilfseinrichtungen besuchen, geschätzt etwa 360.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen