Startseite Archiv Nachricht vom 25. November 2020

Hannoversche Landeskirche will Klimaschutz intensivieren

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Hannover. Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers will sich noch intensiver für den Klimaschutz einsetzen. Bereits im Jahr 2015 hatte das Kirchenparlament ein umfassendes Klimaschutzkonzept beschlossen, das in der Folge schrittweise umgesetzt wurde und wird. Allerdings sei es noch ein weiter Weg zur klimaneutralen Kirche, sagte am Mittwoch die Vorsitzende des synodalen Umwelt- und Bauausschusses, Bettina Siegmund, vor dem erstmals rein digital tagenden Kirchenparlament. Um das gesetzte Klimaziel zu erreichen, seien eine deutliche Steigerung der bisherigen Anstrengungen und ein stärkeres strategisches Vorgehen notwendig.

Unter anderem gehörten dazu regelmäßige Informationen und Schulungsangebote vonseiten der Landeskirche, hieß es im Bericht zur Umsetzung des Klimakonzeptes. Darüber hinaus müssten die einzelnen Akteure auf Ebene der Kirchenkreise mit der Landeskirche besser vernetzt werden. Zudem müssten rechtliche Hemmnisse bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen abgebaut werden.

Siegmund betonte, das höchste Einsparpotenzial für CO2-Emissionen bestehe im Bereich der Gebäude. Unter anderem gehört deswegen zu den Zielen des Klimaschutzkonzepts, bis zum Jahr 2030 die durch Gebäude bedingten CO2-Emissionen um 30 Prozent zu senken. Die Landessynode beauftragte nun die Landeskirche, ein Verfahren zu entwickeln, das umgehend den Bau von Heizungsanlagen mit erneuerbaren Energieträgern fördert sowie den Bau von Heizungsanlagen mit fossilen Energieträgern grundsätzlich beendet und ihn nur in begründeten Ausnahmefällen noch zulässt.

Zugleich soll Umwelt- und Klimaschutz nach dem Willen der Synodalen als wichtiger Baustein möglichst auf Kinder- und Jugendfreizeiten verankert werden. Dazu soll nun zunächst geprüft werden, ob und wie Mittel zur Förderung klimafairer Freizeiten in Höhe von 90.000 Euro pro Jahr im Haushalt für die Jahre 2021 und 2022 bereitgestellt werden könnten. Zudem soll das Landesjugendpfarramt gemeinsam mit dem Umwelt- und Bauausschuss der Synode Kriterien zur Mittelvergabe erarbeiten.

Die Landessynode, das Kirchenparlament, tagt bis zum Freitag. Erstmals in der Geschichte der Synode schalten sich die 79 Delegierten und weitere Teilnehmer angesichts der Corona-Pandemie zu einer Videokonferenz zusammen. Die hannoversche Landeskirche ist mit 2,4 Millionen Mitgliedern in 1.235 Gemeinden zwischen Göttingen und der Nordsee die größte evangelische Kirche in Deutschland. Ihr sind drei Viertel aller evangelischen Kirchengemeinden in Niedersachsen angegliedert.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen