Vor sieben Wochen, da war für Thomas Och die Welt noch in Ordnung. Eine seiner größten Sorgen galt, so berichtete er seinerzeit dem Synodenpräsidium, den Tischen. Denn von ihnen habe er noch nicht genügend bestellen können. Er berichtete von der Suche nach Räumen, von verblüffend unterschiedlich hohen Saalmieten in der Stadt und Umland und strahle bei aller Turbulenz die ihm innewohnende Zuversicht aus. Nein, diese nunmehr viertägige Tagung werde im Henriettenstift wie geplant einen guten Verlauf nehmen. Thomas Och, so schien es, war ganz in seinem Element.
Sieben Wochen später sitzt Thomas Och im Kollegsaal im Landeskirchenamt und blickt sich etwas ungläubig um. Dabei müsste er ganz genau wissen, warum es um ihn herum so ganz anders aussieht als sonst. Er hat es schließlich selbst geplant. Und doch. Aus der viertägigen sogenannten Präsenzveranstaltung ist die erste rundrum digitale Landessynode geworden. Einzig einige des Präsidiums des Kirchenparlaments werden im Landeskirchenamt beisammensitzen. Wobei der Ausdruck angesichts der übergroßen Abstände und der Plexiglasscheiben zwischen ihnen eine ganz neue Bedeutung erlangt.
epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen