Startseite Archiv Nachricht vom 02. Oktober 2020

Landesbischof talkt mit Kirchenjugend

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Osterholz-Scharmbeck. Wie erlebt die junge Generation die Corona-Krise? Wie sichern wir ihre Interessen in der Pandemie? Welche moralischen Herausforderungen stellt Corona? Und wie kann der neugegründete Ethikrat in Niedersachsen dabei helfen? Diese und weitere Fragen werden zwei Fachleute und junge Menschen der Evangelischen Jugend in einem Podiumsgespräch am 20. Oktober in der St. Willehadi-Kirche debattieren. Interessierte können sich Teilnehmerkarten sichern oder im Live-Stream auf YouTube dabei sein. 

Die Kooperationsveranstaltung von Loccumer Kreis und Kirchenkreis startet um 19:00 Uhr und wird von Superintendentin Jutta Rühlemann moderiert. Die Teilnehmer beleuchten in vier Runden zu je 15 Minuten das Thema „Was wird mit den jungen Leuten – Corona und die Zukunft der jüngeren Generation“ aus unterschiedlichen Perspektiven. Kirchenkreiskantorin Caroline Schneider-Kuhn wird die Talkrunden musikalisch überleiten.  
„Wegen der Corona-Auflagen haben wir damit ein neues Format für die Veranstaltungen des Loccumer Kreises gewählt, das auf digitalem Weg den Teilnehmerkreis stark erweitert“, begründet Veranstalter Heinrich Grün vom Loccumer Kreis die Premiere. Während bis zu 50 Gäste in den Kirchenbänken die Runde verfolgen, wird Marvin Fazzone von der Evangelischen Jugend das Geschehen mit vier Kameras einfangen und über das Videomischpult auf YouTube streamen. Sein Tipp: Rechtzeitig per PC oder Smartphone www.youtube.com im Internet aufrufen, „St. Willehadi Osterholz-Scharmbeck“ in die Suchzeile eingeben und in der Übersicht die Liveübertragung anklicken. Wer in St. Willehadi dabei sein möchte und schnell ist, kann telefonisch unter 04791/806-50 (Mo. bis Do. 10-13 Uhr) maximal zwei Plätze reservieren.  

Als Podiumsgäste sind Landesbischof Ralf Meister (Hannover), der Kardiologe Jürgen Heuser (Osterholz-Scharmbeck), Kreisjugenddiakonin Janna Eckert und Jens Klemm von der Evangelischen Jugend Osterholz-Scharmbeck eingeladen. Nach der Begrüßung und Vorstellung werden sie schildern, wie sie die Corona-Krise und deren Einschränkungen und Folgen in ihrem beruflichen oder privaten Umfeld erleben. 

Ralf Meister nimmt in der zweiten Runde die Situation von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Blick. Als eines von vier Gründungsmitgliedern stellt der Landesbischof die Initiative Niedersächsischer Ethikrat (www.ethikrat-niederschsen.de) vor. Er schildert im Austausch mit den Podiumsgästen, wie die im Juni gegründete Initiative die Fragen und Probleme der jüngeren Generation aufnimmt und welche Strategien und Lösungen sie anbietet.  

Die Erwartungen und Befürchtungen der Kinder und Jugendlichen schildern Janna Eckert und Jens Klemm in der dritten Runde. Janna Eckert möchte den Talk nutzen, „damit Kinder und Jugendliche ihre Lebenswelt und Ängste stärker mitteilen, für ihre Interessen eintreten, dazu Social Media intensiver nutzen und Kontakte zu Lokalpolitikern und Initiativen wie dem Ethikrat aufbauen“. Während die Jugendlichen sich sehr verantwortungsvoll zurücknähmen, würden ihre Freiräume stark „von oben geregelt“.  
Mit der Leitfrage „Wie geht es weiter?“ startet der Talk in die Schlussrunde. Mit Stichworten wie Persönlichkeitsentwicklung, Bildungschancen, Familienorientierung und Beteiligung gibt der Ethikrat erste Hinweise. Der Kardiologe Jürgen Heuser beleuchtet die medizinische Perspektive und fragt, wie junge Generationen bei voraussichtlich stärkeren Einschränkungen beteiligt werden können. Wissenschaft, so Heuser, könne zwar „die Wirksamkeit von Bekämpfungsmaßnahmen beurteilen“. Welche Abwehrstrategien gesellschaftlich akzeptabel seien, läge in der Verantwortung jedes Einzelnen.

Jutta Rühlemann sieht die Kirche in Fragen der gerechten Lastenverteilung und der Beteiligung jüngerer Menschen in Corona-Zeiten besonders zur Mitgestaltung aufgerufen. Die Talkrunde, so die Moderatorin, sei „ein erster Impuls, gemeinsam nach Lösungen für Benachteiligte zu suchen und die Situation aktiv zu gestalten statt sie resigniert zu ertragen.“ Besonders viele ethische Fragen der Corona-Krise seien noch zu klären.    

Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck