Startseite Archiv Nachricht vom 11. August 2020

Diakonie Katastrophenhilfe ruft zu Solidarität mit dem Libanon auf

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Berlin. Die Diakonie Katastrophenhilfe hat zu längerfristigen Hilfen für die libanesische Bevölkerung aufgerufen. «Das Ausmaß der Katastrophe in Beirut ist schockierend», erklärte der Asienleiter des evangelischen Hilfswerks, Michael Frischmuth, am Donnerstag in Berlin. Doch nicht nur die direkten Auswirkungen der Explosion am Hafen der Hauptstadt seien verheerend. Bereits zuvor hätten eine schwere Wirtschaftskrise und der Wertverfall des libanesischen Pfunds die Hälfte der Bevölkerung in Armut gestürzt. Die ohnehin schwierige Ernährungslage werde sich nun weiter verschärften. «Den Menschen im Libanon stehen weitere schwere Zeiten bevor.»

Besonders schwierig sei die Situation der Hunderttausenden syrischen Flüchtlinge, die in den vergangenen Jahren im Libanon Schutz gesucht hätten. Gemessen an der Einwohnerzahl habe kein Land so viele Menschen aus dem Bürgerkriegsland aufgenommen. «Der Libanon hat sich seit dem Ausbruch des Krieges im Nachbarland solidarisch gezeigt - ebenso muss die Weltgemeinschaft nun Solidarität mit dem Libanon zeigen», forderte Frischmuth.

Am Dienstag war es auf dem Beiruter Hafengelände zu einer gewaltigen Detonation gekommen, deren zerstörerische Druckwelle über die gesamte Stadt fegte. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur NNA vom Donnerstagmorgen kamen mehr als 130 Menschen ums Leben, rund 5.000 wurden verletzt. Lokalen Medien zufolge waren 2.700 Tonnen Ammoniumnitrat explodiert, die seit sechs Jahren im Hafen lagerten.

Spendenaufruf

Die Diakonie Katastrophenhilfe ruft zu Spenden auf:

Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin,
Evangelische Bank,
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Stichwort: Nothilfe Libanon

Landeskirche gibt Soforthilfe

Die Landeskirche Hannovers unterstützt die Evangelische Kirche in Syrien und dem Libanon (NESSL) mit einer Soforthilfe von 10.000 Euro aus dem Katastrophenfonds der Landeskirche. "Mit großem Entsetzen und tiefer Sorge schauen wir auf die furchtbare Explosion, die die Menschen in Beirut getroffen hat. In unseren Gedanken und Gebeten sind wir bei ihnen", sagte Landesbischof Ralf Meister am Donnerstag in Hannover. Er sehe mit großem Respekt die vielfältigen Hilfsmaßnahmen, die die Partnerkirche jetzt vor Ort jetzt initiiere, um die größte Not der Menschen zu lindern. "Wir sind in Kontakt mit unseren Geschwistern in Beirut und werden sie in ihrer Arbeit unterstützen", betonte Meister.

Mit dem Präsidenten des Obersten Rats der Evangelischen Kirche in Syrien und dem Libanon, Joseph Kassab, steht Meister in E-Mail-Kontakt. Kassab schrieb, dass viele Menschen durch die ohnehin schwierige wirtschaftliche Lage im Libanon bereits ihre Jobs verloren hätten. Infolge der Explosion stünden nun zusätzlich Tausende Familien ohne eine Bleibe da. "Sie haben nichts mehr und sind dringend auf Hilfe angewiesen, um zu überleben", so Kassab. Das Wichtigste sei jetzt, die Häuser und Wohnungen schnell wieder so instand zu setzen, dass die Menschen ein Dach über dem Kopf haben.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen