Startseite Archiv Nachricht vom 19. Februar 2020

7. Arbeitswelt-Forum "Bildung für Zukunft - Zukunft für Bildung"

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Hannover. Bildung ist ein Versprechen der Gesellschaft an ihre Kinder für eine gute Zukunft. Doch wie wird diese Zukunft aussehen? Welche Herausforderungen kommen auf uns zu? Wie können unsere Kinder selbstbestimmt und eigenverantwortlich lernen und dabei ihre Potenziale entfalten? Antworten auf diese komplexen Fragen gab es beim 7. Arbeitswelt-Forum „Bildung für Zukunft – Zukunft für Bildung“ am vergangenen Donnerstag im Hanns-Lilje-Haus. Eingeladen zur Diskussion hat der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt (KDA), die DGB-Region Niedersachsen-Mitte und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hannover.

Schülerinnen und Schüler, der Stadtschülerinnenrat und Gäste aus den Bereichen rund um Bildung und Arbeitswelt diskutierten lebendig und kontrovers mit Myrle Dziak-Mahler, Geschäftsführerin des Zentrums für LehrerInnenbildung der Universität zu Köln, Sven Franke, Unternehmer und Mitinitiator der AUGENHÖHE-Reihe und Kerstin Ecker, Berufsberaterin der Jugendberufsagentur in der Agentur für Arbeit über die Zukunft der Bildung. Ecker rückte in ihren Diskussionsrunden die Frage „Lernen für die Schule oder für die Zukunft?“ in den Fokus. Zuspruch erhielt die Aussage einer Schülerin, man solle natürlich für beides lernen, in der Realität täte man es aber eher für die Schule, weil klar vorgegeben wird, was und wann zu lernen ist.

„Schule muss neu gestaltet werden, damit Deutschland zukunftsfähig bleibt“, so die These von Franke, der zum Kernteam des Projektes AUGENHÖHE gehört. Das Projekt dokumentiert filmisch Unternehmen und Schulen, die neue Konzepte von Mitbestimmung und Augenhöhe leben. Franke stützte seine These darauf, dass Generationen, die heute eingeschult werden in ihrem Berufsleben rund 30 verschiedenen Jobs haben werden. Dazu komme, dass wir heute viele von diesen Jobs noch gar nicht kennen, weil es sie noch nicht gibt. „Um diesen Herausforderungen begegnen zu können, müssten andere Kompetenzen in den Vordergrund gerückt werden“, so Franke.

Mahler betonte in ihrem Impuls den Aspekt, dass „Schüler und Lehrer sich in Zukunft auf Augenhöhe begegnen werden“. Sie stellte fest, dass sich das Wissensgefüge durch die digitalen Medien geändert habe. Die Rolle von Lehrern wandle sich zukünftig mehr von Wissensvermittlern zu Lernbegleitern.

„Selbstbestimmtheit und Eigenverantwortung scheinen heute wichtiger als je zuvor“, sagte Laura Rinderspacher, Wirtschaftsethikerin und KDA-Referentin im Haus kirchlicher Dienste (HkD). „Aktuell erleben wir in der Zusammenarbeit mit Unternehmen, dass Führungskräfte sich mit zunehmender Pluralität aus ihrer Rolle als ‚Allwissende‘ zurückziehen und Einschätzungen, aber auch Entscheidungen, mehr und mehr von Mitarbeitern getroffen werden. Dazu erforderliche Fähigkeiten wie Kreativität, selbstbestimmtes Lernen und Vernetzung spielen in vielen Bildungseinrichtungen dennoch kaum eine Rolle. Deshalb möchten wir als Kirche bewusst den Dialog zwischen Bildung und Wirtschaft fördern.“

Als Gegenpol zu der angeregten Diskussion sorge die Schülerband Feelling…Blue des Andreanum Hildesheim mit jazzigen Stücken für Schwung, gute Laune und Begeisterung der Beteiligten.

Das Haus kirchlicher Dienste unterstützt und ergänzt als übergemeindliche Einrichtung die Arbeit der Kirchengemeinden in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Aktuelle Themen und Fragestellungen werden hier aufgegriffen und zentral bearbeitet, so dass die Inhalte für die kirchliche Arbeit vor Ort zur Verfügung stehen. Zu den wesentlichen Aufgaben der Referentinnen und Referenten gehören die Entwicklung und Bereitstellung von Materialien, die Weiterbildung von Haupt- und Ehrenamtlichen, die individuelle Beratung sowie der inner- und außerkirchliche Dialog.

Öffentlichkeitsarbeit im HkD