Startseite Archiv Nachricht vom 13. Februar 2020

Ideen zur Umgestaltung des Friedhofs in Bad Lauterberg

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Bad Lauterberg. Lebensräume auf dem Friedhof schaffen? In diesem Fall hat es nichts mit Vampiren oder anderen Untoten zu tun, sondern vielmehr mit Überlegungen für eine Umgestaltung des weitläufigen Friedhofes in Bad Lauterberg. Während sich die Bestattungskultur allmählich verändert, liegt das Areal nämlich im Dornröschenschlaf und wirkt teilweise nicht mehr wie ein Ort, an dem man sich gerne der verstorbenen Liebsten erinnert.

Mit neuen Bestattungsformen allein ist es jedoch nicht getan, ist Jens-Norbert Marxen und der Kirchenvorstand überzeugt, wünschenswert wäre ein parkähnlicher Anlaufpunkt mit vielen Grünflächen, Wildblumen und neuer Wegführung, die sich auch zum Pilgern eignet und zum Verweilen und zur Besinnung einlädt. Damit würde der Friedhof einerseits dem Andenken an geliebte Menschen gerecht und könnte andererseits auch Besucher anziehen.

So jedenfalls die theoretischen Überlegungen, praktisch sind im Vorfeld noch einige Fragen zu klären. Es sollte auf jeden Fall leicht zu pflegen bleiben, gibt Dipl. Ing. Andreas Rademacher,  Fachdienst für Natur und Boden beim Landkreis Göttingen, zu bedenken. Grundsätzlich begrüßt er die Überlegungen jedoch. Insektensterben sei ein aktuelles und wichtiges Thema und es gebe inzwischen ökologisch abgestimmte Wildblumenmischungen für städtische Grünflächen, die dem entgegenwirken und daher immer eine gute Idee seien.

Mindestens ebenso wichtig sei aber auch die Akzeptanz in der Bevölkerung, fügt er hinzu. Die sei hier groß genug, bestätigt Jens-Norbert Marxen, bis jetzt habe es viel Zuspruch gegeben. So habe beispielsweise auch der Harzklub seine Unterstützung zugesagt, um die Wege der Besinnung anzulegen und den Friedhof an bestehende attraktive Wander- und Spazierwege anzuschließen. Ebenso sagt auch Superintendent Volkmar Keil: „Die Gestaltungsideen zum Friedhof in Bad Lauterberg finde ich richtig spannend. Das entspricht genau dem, was die Menschen brauchen. Und es ist zukunftsweisend vielleicht auch für andere Friedhöfe des Kirchenkreises.“

Auf jeden Fall sollen die Wege aus dem angrenzenden Stadtforst auf dem Friedhof weitergeführt werden, so dass ein insgesamt attraktives Areal entsteht. Auch sollen bestehende Pflanzenarten natürlich beibehalten und neu angelegte Flächen zu diesen passend ausgewählt werden. Grundsätzlich sollen bei der Umgestaltung die derzeit sehr geradlinig angelegten Wege geschwungener gestaltet werden, doch aus das nicht auf Biegen und rechen, sondern immer am Ist-Zustand orientiert und damit vor allem dort, wo derzeit ohnehin Brachflächen bestehen.

So streift Andreas Rademacher mit Ursula Römeth und Jens-Norbert Marxen, hört sich viele Ideen an und gibt hin und wieder unterstützende Tipps. Zu kleine Flächen machen wenig Sinn, vor allem, weil die schwer zu pflegen sind, Tafeln mit Erklärungen sind sicher sinnvoll, ebenso Insektentränken an manchen Stellen, Arten, die sich zu stark vermehren, sollten hingegen vermieden werden. Am Ende sind die drei sich einig, dass es ein tolles Projekt und der Friedhof damit ein sehr attraktiver Ort werden kann.

Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Harzer Land