Feuerwehrleute proben am Turm der hannoverschen Marktkirche für den Ernstfall
Erstmals haben Höhenretter der Feuerwehr Hannover eine Rettungsaktion an der hannoverschen Marktkirche geprobt. Acht Feuerwehrleute übten mit einem Schrägseil die Rettung eines Patienten aus einem Kirchturmfenster in 47 Meter Höhe und den Transport eines Verletzten auf der Wendeltreppe des Turmes. "Die Übung ist ein Erfolg. Wir haben das Objekt kennengelernt und wissen, was im Notfall auf uns zukommt", sagte Brandoberinspekteur Jörg Hoyer am Freitag am Rande der Aktion.
Die Experten machten diverse Eigenheiten der evangelischen Kirche aus rotem Backstein aus. Das enge Treppenhaus des mittelalterlichen Turmes sei eine besondere Schwierigkeit, erläuterte Hoyer, der die Fachgruppe Höhenrettung leitet. Zudem seien nicht alle Fenster von innen gleich gut erreichbar, um Patienten nach außen bringen zu können. Am Treppengeländer mangele es zudem an stabilen Festpunkten, um Seile zu befestigen.
Sylvia Hartje vom Kirchenvorstand der Marktkirche sagte, die Übung sei eine "Win-Win-Situation" für alle Beteiligten. Die Feuerwehr lerne Turm und Dachstuhl detailliert kennen und die Kirchenverantwortlichen könnten an einem Sicherheitskonzept arbeiten. Die Übung sei insofern ein Praxistest, um Schwachpunkte herauszufinden. Es könne immer vorkommen, dass Besuchern des Kirchturms übel werde oder sie aus einer Brandsituation gerettet werden müssten, sagte Hartje.