Startseite Archiv Nachricht vom 25. September 2019

Evangelische Kirche in Osnabrück will sozialpolitische Impulse setzen

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Osnabrück. Die evangelische Kirche in Osnabrück will sich künftig stärker in die Sozial- und Friedenspolitik der Stadt einmischen. Es gehe darum, neue Ideen und Impulse zu entwickeln, um die Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich zu überwinden, sagte Superintendent Joachim Jeska am Dienstag dem epd. Dafür habe der Kirchenkreis eine Vollzeitstelle geschaffen, die demnächst mit einem Pastor oder einer Pastorin besetzt werden sollen. Sie ist zunächst auf drei Jahre befristet und wird von der hannoverschen Landeskirche über den Fonds "Friedenswege" finanziert. Ein erstes Betätigungsfeld könne die Schaffung bezahlbaren Wohnraums sein.

Er halte es für wichtig, wenn Kirche den für sie zentralen Aspekt der Versöhnung stärker in eine Stadtgesellschaft einbringe, sagte der Superintendent. Dabei sollte es um eine an der Sache orientierte Arbeit gehen und ausdrücklich nicht um Parteipolitik. Das Projekt in Osnabrück könnte Vorbild sein für weitere Kirchenkreise und Kommunen.

Der Kirchenkreis wolle helfen, Vereine, Organisationen und Initiativen innerhalb der Stadt besser miteinander zu vernetzen, erläuterte Jeska. Als Beispiel nannte er eine mögliche Wohnraum-Initiative: In vielen Häusern stünden Wohnungen leer, weil alleinstehende ältere Menschen die Vermietung scheuten. "Wir könnten helfen, diese Ressource zu erschließen, weil wir über die Kirchengemeinden ganz nah dran sind an diesen Menschen."

Regionalbischöfin Birgit Klostermeier betonte den Brückenbau-Charakter der Initiative. Es sei nötig, "den Blick zu weiten und aus gewohnten Denkmustern herauszukommen". Sie könne sich etwa vorstellen, dass Diakonie, Kirche und die Stadt gemeinsam Projekte in Problemstadtteilen oder in der Jugendarbeit initiierten, sagte die Landessuperintendentin des Sprengels Osnabrück.

Weitere Ideen sollten von unten, aus den Kirchengemeinden heraus wachsen, sagte Jeska. Im Rahmen der Tagung "Agenten der Versöhnung - Zivilgesellschaft und Kirchen in der Friedensstadt" am Freitag und Sonnabend (27./28. September) werden Pastoren, Ehrenamtliche und Experten von außerhalb erste Schritte diskutieren.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen