Startseite Archiv Nachricht vom 23. September 2019

Tag des Friedhofes: Landesbischof Ralf Meister auf dem Waldfriedhof in Buchholz

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Buchholz. „Der Waldfriedhof ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein Friedhof als Naherholungsort für die Seele und als Zukunftsort für Klimagerechtigkeit dienen kann. Vom Erhalt der Pflanzen, über die Erhöhung der Biodiversität bis zur Erschließung eines Naturraumes wie etwa dem Bereich des Urnenwaldes“, sagte Ralf Meister, Landesbischof der Ev. Landeskirche Hannovers, beim Besuch des Waldfriedhofes der Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Paulus in Buchholz am Sonnabend. Er war auf Einladung von Heike Brinker, Leiterin der Friedhofsverwaltung, am „Tag des Friedhofes“ nach Buchholz gekommen. Dabei standen umweltrelevante Maßnahmen im Mittelpunkt der Führung, an der auch viele Besucher teilnahmen.

Ralf Meister hielt eine kurze Andacht in der Kapelle des Alten Friedhofes, dann ließ er sich von Heike Brinker und ihrem Friedhofs-Team den Waldfriedhof zeigen. 2017 wurde der Friedhof nach dem kirchlichen Umweltmanagement „Grüner Hahn“ zertifiziert, das sich weitestgehend am europäischen Standard EMAS III orientiert.

Der Waldfriedhof hat sich in den letzten Jahren stark verändert: „Auf freien Flächen oder Randzonen werden jeweils die von Gärtnern ausgerufenen Stauden des Jahres angelegt“, sagte Heike Brinker. Neu ist auch der Heidehügel: „Ausgeblühte Heidepflanzen, die im Frühjahr von den Gräbern entfernt werden, pflanzen wir auf Freiflächen neu an.“ Seit 2014 gibt es einen Staudenwall aus wiederblühenden Staudenpflanzen. Der Wall wird von alten Grabsteinen abgesichert. „Wir erschaffen etwas Neues aus dem, was wir haben. Wir nutzen alte Grabsteine als Skulptur oder zur Absicherung von Flächen wie beim Staudenwall“, sagte Heike Brinker.

2017 wurde eine Wildblumenwiese auf einer Fläche von etwa 660 Quadratmetern angelegt. „Die gleichzeitig aufgestellten Honigbienen mit inzwischen vier Beuten finden hier viel Nektar, was sich auch im Ertrag widerspiegelt“, sagte Heike Brinker. Die Bienen haben eine hohe Akzeptanz bei den Besuchern. „Wir belassen Wildpflanzen hier, um die Biodiversität zu steigern. Und wir belassen Totholz im Urnenwald, das hat sich als Habitat vieler Tiere bewährt“, sagte Heike Brinker.

„Es ist beeindruckend, was alles auf einem Friedhof möglich ist, wenn man ein Team hat, in dem jede und jeder seine Begabung einbringen kann, von der Carving-Säge bis zum Ornithologen“, sagte Meister. Constanze Baumer vom Friedhofsteam erklärte dem Bischof, dass sie aus Holzstämmen schöne Pilz-Skulpturen sägen. Für Kleiber, Kohl- und Blaumeise, Star und Waldkauz wurden neue Nistkästen angebracht.

„Der Friedhof hat durch die Umweltmaßnahmen sehr an Attraktivität gewonnen“, sagte Pastor Andreas Kern von der Buchholzer St. Paulus-Kirchengemeinde. „Wir müssen überlegen, was aus dem europäischen Kulturraum „Friedhof“ in Zukunft werden soll. Die von den Menschen gewünschten Bestattungsformen und auch die Erinnerungskultur wandelt sich. Daher können wir die Friedhöfe nicht so belassen, wie sie waren. Die Buchholzer Ideen vom Staudenwall bis zu den Bienenstöcken, von den Jahresstauden bis zum liegengelassenen Altholz, vom Urnenwald bis zum Feld der Sternenkinder, sind gute Initiativen“, sagte Ralf Meister.

Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Hittfeld