Startseite Archiv Nachricht vom 19. März 2019

St. Andreasgemeinde Bad Lauterberg setzt Zeichen für die Opfer im Mittelmeer

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Bad Lauterberg. Seit Ende Februar erinnern drei Schwimmwesten auf einem Platz mitten im Kirchenschiff der Bad Lauterberger St. Andreas-Kirche symbolisch an die vielen namenlosen Toten auf dem Mittelmeer. Diese Tragödie, das menschliche Versagen und das Unrecht vor Gott zu bringen – darum ging es am Sonntagmorgen beim Seebrücken-Gottesdienst in der St. Andreas-Kirche in Bad Lauterberg.  Aber auch darum, den ehrenamtlichen Einsatz der Organisation „Seebrücke“ zu würdigen. Seenotrettung von Flüchtlingen auf dem Mittelmeer und die Fragen und Vorwürfe um ihre freiwilligen Helfer waren das Thema. Dazu stellten einige Mitglieder der „Seebrücke Harz“ das Dilemma der Geflüchteten auf hoher See anhand der eindrucksvollen Bilder des Fotojournalisten Chris Grodotzki vor: Ihre Ängste, ihre Hoffnungen und ihren langen, ungewissen Weg. „Alleine im letzten Jahr sind mindesten 2500 geflüchtete Menschen auf der Mittelmeer-Route gestorben“, machten die Mitglieder deutlich. Jeden Tag seien es mindestens sechs Menschen – die Dunkelziffer sei noch viel höher. Die Seebrücke fordert eine zivile, europäische Seenotrettung, sichere und legale Zugangswege nach Europa, eine menschenwürdige Aufnahme der Geflüchteten und Schutz für Flüchtlinge in einem solidarischen Europa. „Wir wollen uns mit allen Menschen auf der Flucht solidarisieren.“

Während dieses bewegenden Gottesdienstes, der von Pastorin Brigitte Hirschmann, Lektor Michael Quendler und der Aktionsgruppe gestaltet wurde, wurden Kerzen zum Gedenken der Opfer entzündet. Im Hintergrund konnten die Besucher das Kunstwerk von Ayman Aldarwish bewundern. Ein syrischer Künstler, der vor einigen Jahren zusammen mit seiner Familie noch selbst auf der Flucht war. Dieses Kunstwerk greift thematisch den Fluchtweg über das Mittelmeer auf und ist noch für drei Wochen in der St. Andreas-Kirche zu bewundern. Dann wandert es weiter. Der Autor Hans-Joachim Wildner griff die Flucht aus Palmyra in einer Kurzgeschichte auf, die von einem verwaisten Jungen handelte, der mit einem Fremden den Weg in eine neue Heimat antrat. Hoffnung und Zuversicht spendete ein Lied, das Henry Uebel und Cornelia Hossfeld aus Lörrach, die ebenfalls der Aktionsgruppe „Seebrücke“ angehören, extra für diesen besonderen Gottesdienst komponiert hatten. „Es soll um die Welt gehen und sie ein Stückchen besser machen“, erklärte Michael Quendler, bevor alle in „Lass uns Freunde sein“ einstimmten. „Vielleicht findet sich ja noch eine Musikgruppe, ein Chor oder ähnliches, das dieses Lied einstudieren möchte, damit es wirklich hinausgetragen werden kann“, rief er auf.  Hinausgetragen für eine bessere Welt.

Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Harzer Land