Startseite Archiv Nachricht vom 12. Februar 2019

Käßmann und Brodowy sind neue Herausgeber für Straßenmagazin "Asphalt"

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Hannover. Die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, und der Kabarettist Matthias Brodowy sind neue Mitherausgeber des niedersächsischen Straßenmagazins "Asphalt". Mit dem hannoverschen Diakoniepastor Rainer Müller-Brandes bilden sie ab sofort ein Dreierteam, wie die Redaktion des Magazins am Dienstag mitteilte. Käßmann sagte, sie verbinde mit dem sozialen Projekt eine lange Freundschaft. "Das Konzept von Asphalt hat mir schon als hannoversche Landesbischöfin imponiert."

Die Theologin betonte, das Magazin leiste aus ihrer Sicht gleich dreifach sehr gute Arbeit: "Die Redakteure schaffen spannende Geschichten, die Verkäufer erhalten ein Stück Würde und die Käufer kommen auf einem unkomplizierten Weg mit bedürftigen Menschen ins Gespräch." Käßmann hatte unter anderem vor 20 Jahren die Kollekte ihres Einführungsgottesdienstes in der hannoverschen Marktkirche dem Straßenmagazin zukommen lassen.

Matthias Brodowy attestierte Asphalt einen hohen journalistischen Wert. "Dort werden Themen auf eine Sichtweise beleuchtet, die sonst nicht im Mittelpunkt steht", sagte er. "Mir ist wichtig, dass die Menschen Asphalt nicht aus Mitleid kaufen, sondern weil sie das Produkt schätzen."

Rainer Müller-Brandes war nach dem Ausscheiden der Journalistin Hanna Legatis und des Politikwissenschaftlers Heiko Geiling seit Ende 2018 alleiniger Herausgeber von Asphalt. Das neue Herausgeber-Trio soll nach den Plänen der Redaktion künftig eine aktive Rolle in der Produktion einnehmen. Redaktionsleiter Volker Macke kündigte an, dass Brodowy eine eigene Kolumne erhalten werde. "Darüber hinaus sind auch weitere Kolumnen, Essays und Interviews mit den Herausgebern geplant."

Das 1994 gegründete Magazin verkauft nach eigenen Angaben monatlich rund 22.500 Zeitungen in Hannover und weiteren 16 Städten in Niedersachsen, darunter Aurich, Oldenburg, Delmenhorst, Celle, Hildesheim und Hameln. Auf 40 Seiten berichten vier professionelle Journalisten über soziale Themen und erreichen 60.000 Leserinnen und Leser. Rund 170 Verkäufer, die sonst über ein geringes Einkommen verfügen, bieten die Zeitung auf Straßen und öffentlichen Plätzen an. Jeder Verkäufer behält dabei die Hälfte des Verkaufspreises für sich.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen