Startseite Archiv Nachricht vom 11. Februar 2019

Treffen der Beauftragten für Mission, Ökumene und Partnerschaft

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Leer. „Die Situation der Christen in unseren Partnerkirchen ist schwerer geworden“, sagte Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr besorgt, als er die Berichte der Kirchenkreisbeauftragten für Mission, Ökumene und Partnerschaft über den Sudan, Tansania und Indien entgegennahm. Umso wichtiger sei die Kontinuität in der Partnerschaftsarbeit, so Klahr. Gemeinsam mit Pastorin Dr. Karen Schmitz, der Referentin im Evangelisch-lutherischen Missionswerk in Niedersachsen (ELM), begrüßte Klahr die Beauftragten und dankte Kerstin Buck-Emden für ihr 18-jähriges Engagement. Die Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses des Kirchenkreises Emsland-Bentheim aus Lingen verabschiedete sich aus der Runde.

„Unsere Delegationsreise in den Sudan hat gezeigt, dass wir an der Seite unserer Partnergemeinde stehen und sie dort spüren lassen, dass sie Freunde in Europa haben“, sagte Dieter Emler aus Aurich über die Begegnungen mit der anglikanischen Partnerkirchengemeinde in Khartoum (Sudan) und erzählte von der schwierigen Situation der Christen in dem moslemisch geprägten Land. Alle zwei Jahre fährt eine Delegation aus dem Kirchenkreis Aurich dorthin, um eine Schule zu unterstützen. Anfang Juli ist die nächste Reise geplant.

Seit gut vier Jahren verändere sich die Lage für die Christen in Indien in negativer Weise, berichtete Pastor Henning Behrends aus Detern, der Vorsitzende des Ausschusses für Mission und Brot für die Welt des Kirchenkreises Rhauderfehn. Die Einreise für kirchliche Besuchsgruppen sei  erschwert und die öffentliche Predigt von Ausländern unerwünscht, so Behrends. Anfang Februar waren fünf Delegierte des Kirchenkreises von Ihrer Reise mit dem Direktor des ELM, Michael Thiel, zurückgekehrt. Der Kirchenkreis Rhauderfehn unterhält seit mehr als 20 Jahren eine Partnerschaft zur christlichen Kirche des Guten Hirten in Süd-Ost-Indien (GSELC) nach Telangana und Andhra Pradesh und unterstützt dort zwei Schülerwohnheime für Ureinwohner (Adivasi) und Kastenlose. Durch den geplanten Bau des größten asiatischen Staudamms würde eine Hälfte des Gebietes der Partnerkirche von Überschwemmung bedroht sein, sagte Behrends. Die christliche Sozialarbeit sei mit hohen Auflagen und verschärften Vorschriften erschwert.

Letzteres konnte Kerstin Buck-Emden, die Vorsitzende des Partnerschaftsausschusses des Kirchenkreises Emsland-Bentheim, auch aus Tansania berichten.

Berufsschulpastor Michael Schaper (Emden) unterstützte die Beobachtungen von Henning Behrends und gab einen Einblick in die Indienreise von acht Schülern der Berufsbildenden Schulen Emden nach Ranchi, im Norden Indiens. Sie besuchten im zehnten Jahr der Indisch-Deutschen-Partnerschaft im September und Oktober 2018 zwei Wochen lang die Berufsschule in Fudi und die Martha-Kindergärten der Gossner Kirche in Ranchi und Chaibasa. Dort halfen die Schüler bei den Restarbeiten im Kindergartenneubau, der im November in Chaibasa eröffnet werden soll.

Beim Treffen in Leer begrüßte Regionalbischof Klahr als besonderen Gast Pastor Gleb Pivovarov mit seiner Frau Anastasia aus der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Krasnojarsk in Sibirien (Russland). Pastor Sven Grundmann aus Holtland (Ostfriesland) und Pastor Pivovarov sind die ersten Teilnehmer eines internationalen Pastorenaustauschs der Landeskirche Hannovers.

Organisiert wird der vierwöchige Austausch über das Programm „Kirche gibt´s auch anders – wo?“ des Evangelisch-lutherischen Missionswerks Niedersachsen (ELM). Das Programm wurde gemeinsam von der Landeskirche Hannovers und dem ELM ins Leben gerufen. Im Juni vergangenen Jahres war Pastor Grundmann mit Pastor Gleb Pivovarov in dessen Gemeinde in Sibirien unterwegs. Nun findet im Februar der Gegenbesuch in Ostfriesland statt, bei dem Pivovarov die Gemeinde in Holtland kennenlernt.

Der junge russische Pastor (33) betreut seit acht Jahren 14 Gemeinden in einem Gebiet, das etwa so groß wie Deutschland ist. Pivovarov gab einen Einblick in das Gemeindeleben in der Millionenstadt Krasnojarsk. Die kleine lutherische Gemeinde begeht am diesjährigen Reformationstag, den 31. Oktober, ihr 160-jähriges Bestehen und hofft dann das neue Kirchengebäude einzuweihen. Innerhalb von acht Jahren ist die Gemeinde von 35 auf 75 Mitgliedern gewachsen und konnte ihre Mitarbeiterzahl auf 15 verfünffachen. Sie hat sich von einer Gemeinde älterer Frauen zu einer Gemeinde junger Familien gewandelt. Pivovarov möchte in seiner Gemeinde gerne den ersten christlichen Kindergarten in Russland gründen.

Gleb Pivovarov ist einer von neun Pastoren in der flächenmäßig größten lutherischen Kirche der Welt. Die Evangelisch-lutherische Kirche im Ural, Sibirien und im Fernen Osten (ELKUSFO) hat ihren Sitz in Omsk.

Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Ostfriesland-Ems