Startseite Archiv Nachricht vom 18. Oktober 2018

Christliche Gemeinden Emdens feiern einen ökumenischen Festgottesdienst mit Regionalbischof Klahr

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Emden. Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr feiert mit den christlichen Gemeinden Emdens am 31. Oktober 2018 um 11 Uhr einen ökumenischen Festgottesdienst zum Reformationstag in der Kulturkirche Martin-Luther, Bollwerkstraße 9.

„Ich freue mich sehr, dass wir das Reformationsfest mit fünf Konfessionen in einem zentralen Gottesdienst in der Reformationsstadt Emden gemeinsam feiern“, sagt der Regionalbischof für den Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland-Ems. „Wir werden die guten Erfahrungen aus dem ökumenischen Gottesdienst zum 500-jährigen Reformationsjubiläum aufgreifen. Nach der Beschlussfassung des Niedersächsischen Landtags, den Reformationstag als gesetzlichen Feiertag in Niedersachsen einzuführen, möchten wir ein deutliches Zeichen setzen. Auch freue ich mich, dass von Seiten der Politik Oberbürgermeister Bernd Bornemann ein Grußwort spricht. Anschließend wird zu Begegnung und Gespräch bei einem Mittagsimbiss eingeladen.“

Folgende Pastoren wirken neben dem Regionalbischof im Gottesdienst mit: Pastor Wolfgang Ritter, Evangelisch-lutherische Erlösergemeinde Borssum; Pastor Christoph Jebens, Ev.-luth. Martin-Luther Kirchengemeinde; Pfarrer Jörg Buß, Römisch-katholische Kirchengemeinde Christ-König; Pastor Holger Veddeler, Evangelisch-reformierte Gemeinde Schweizer Kirche; Pastor Michael Burg, Evangelisch freikirchliche Gemeinde Emden–Baptisten und Pastor Jan Lüken Schmid, Mennonitengemeinde. Zur musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes trägt Landesposaunenwart Hayo Bunger mit der Bläsergruppe „Akzente Brass“ bei.

In dem Gottesdienst steht der Satz des Apostels Paulus, „Zur Freiheit hat uns Christus befreit“, im Mittelpunkt. Dazu werden gesellschaftliche Gruppen in den Gottesdienst einbezogen, auch kommunale und kirchliche Beratungsstellen, um sie berichten zu lassen, was sie in ihren konkreten Bereichen jeweils unter Freiheit verstehen. Ebenso spricht ein Flüchtling aus dem Iran über dieses Thema.

„Wie die Reformation der Kirche von Anfang an in die Gesellschaft hineinwirkte, so ist der Reformationstag eine Chance, in Veranstaltungen und Gottesdiensten über unser gesellschaftliches Miteinander ins Gespräch zu kommen“, so Klahr.

„Wir Christen haben in Blick auf gesellschaftliche Fragen und Probleme eine gemeinsame Verantwortung wahrzunehmen. Die Zukunft der Christenheit ist ökumenisch“, ist der Regionalbischof überzeugt.

Ein Engagement für einen kritisch reflektierten Umgang mit Glaubensfragen und Autoritäten, aber auch der Einsatz für die Freiheit des Menschen und seine Würde, die im biblischen  Zeugnis begründet liegt, seien Anliegen der Reformation, die auch heute immer wieder zur Geltung zu bringen seien. In unserer Zeit sei das insbesondere die Frage, wie wir mit Fremden umgehen, wie wir die Ressourcen dieser Welt in Gerechtigkeit verteilen und uns für ein friedliches Miteinander aller Völker einsetzen. „Selbstverständlich gehört auch ein kritischer Umgang mit der Geschichte der Reformation dazu“, so Klahr.

Der 500. Jahrestag der Reformation, der 31. Oktober 2017, war einmalig ein gesamtdeutscher gesetzlicher Feiertag. In diesem Jahr haben nun die Länder Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Hamburg beschlossen, den Reformationstag als gesetzlichen Feiertag einzuführen, den die Länder Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bereits seit der deutschen Wiedervereinigung als solchen begehen.

Der 31. Oktober ist der zentrale Tag, an dem die lutherischen Kirchen weltweit der Reformation gedenken. An diesem Tag im Jahr 1517 hatte der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther 95 Thesen veröffentlicht, in denen er die gängige Ablass- und Bußpraxis der Kirche kritisierte. Diese Thesen und noch viel stärker Luthers Bibelübersetzung ins Deutsche, seine Schriften und Predigten sowie seine mutigen Auftritte markieren einen historischen Einschnitt. Die reformatorische Bewegung hat die religiöse, kulturelle und politische Situation der beginnenden Neuzeit grundlegend geprägt.

Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Ostfriesland-Ems