Startseite Archiv Nachricht vom 15. Oktober 2018

Neue Buntglasfenster für wiederaufgebaute Willehadi-Kirche in Garbsen

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Garbsen. Fünf Jahre nach einem verheerenden Brandanschlag hat die wiederaufgebaute evangelische Willehadi-Kirche in Garbsen bei Hannover ein neues Buntglasfenster erhalten. Das Werk der Glaskünstlerin Christiane Schwarze-Kalkoff aus Halle an der Saale wurde am Sonntag eingeweiht, teilte Pastorin Renate Muckelberg mit. Damit ist die vorletzte Etappe des Wiederaufbaus abgeschlossen - kurz vor Weihnachten wird noch die Orgel hinzukommen.

Die alte Kirche, ein roter Klinkerbau aus dem Jahr 1969, war in der Nacht zum 30. Juli 2013 im Zuge einer Serie von mehr als hundert Brandstiftungen in der Stadt bis auf zwei Stücke der Außenmauer komplett niedergebrannt. Die Täter konnten nicht ermittelt werden. Die Serie ist inzwischen beendet.

Das vier Meter hohe Buntglasfenster mit acht türkis-blauen Streifen an den Seiten und einem rot-gelben Streifen in der Mitte ging aus einem Künstlerwettbewerb hervor. "Normalerweise eröffnet ein Fenster einen Blick von innen nach außen oder von außen nach innen", sagte Muckelberg am Sonntag in ihrer Predigt. "Dieses Fenster ist ein besonderes. Es lässt Licht herein und strahlt es aus - und es schützt uns hier in der Kirche vor Ablenkung."

Das Kunstwerk bildet zugleich einen Kontrast zu einer bronzenen Skulptur des gekreuzigten Christus im Altarraum. Diese war weitgehend unbeschädigt aus dem Trümmern der verbrannten Vorgängerkirche geborgen und in den Neubau integriert worden. Die Kosten von 60.000 Euro für das Fenster teilen sich die Gemeinde, die Landeskirche, Stiftungen und Sponsoren.

Die Gemeinde habe den Schock des Kirchenbrandes inzwischen überwunden und blicke wieder nach vorne, sagte Kirchenvorsteher Günter Seeber: "Aus einem schrecklichen Unglück ist etwas Gutes erwachsen." Am dritten Advent wird zum Abschluss der Bauarbeiten eine 380.000 Euro teure Orgel eingeweiht, die zu einem großen Teil von der Brandversicherung bezahlt wird.

Die neue Kirche war im Februar 2017 nach zweijähriger Bauzeit ihrer Bestimmung übergeben worden. Sie ist mit 250 Plätzen etwas kleiner als die alte Kirche. Zahlreiche Spuren erinnern noch an den Brand vor fünf Jahren. So stehen in einem "Garten der Erinnerung" rund um die Kirche noch Original-Mauerreste.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen