Startseite Archiv Nachricht vom 28. September 2018

Diakonie lehnt verpflichtendes Dienstjahr für Jugendliche ab

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Osnabrück. Die Diakonie in Osnabrück hat sich gegen ein verpflichtendes Dienstjahr für alle Jugendlichen ausgesprochen. "Statt Verpflichtungen ins Spiel zu bringen, sollte die Bundesregierung zunächst die Mittel für die Freiwilligendienste erhöhen", forderte Friedemann Pannen, theologischer Geschäftsführer der Diakonie Osnabrück, am Donnerstag. Die Debatte zu einem verpflichtenden Dienst hatte CDU-Generalsekretärin Annegret Kram-Karrenbauer angestoßenen.
 
Pannen sagte, derzeit könne nur etwa die Hälfte der Bewerber ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren, weil die Bundesmittel begrenzt seien. "Wenn man ernsthaft etwas für die Akzeptanz sozialer Berufe tun und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken will, sollten alle jungen Menschen, die sich freiwillig für soziale Dienste melden, auch die Möglichkeit erhalten. Da fehlt es schlicht an Geld."
 
Pannen äußerte zudem Zweifel daran, dass der Fachkräftemangel in den sozialen Berufen durch ein verpflichtendes Dienstjahr behoben werden könne. "Da brauchen wir ganz andere Instrumente als den Zwang zur Pflege." Die Attraktivität könne durch allgemeinverbindliche Tarife, die Erhöhung der Personalquoten in Pflegeheimen und durch Vermittlung von Werten, beispielsweise in der Schule, gesteigert werden.
 
Angesichts der Kosten für das freiwillige soziale Jahr müsse bezweifelt werden, dass der Vorschlag der CDU wirklich ernst gemeint sei. "Denn komplette Jahrgänge zu Dienstjahren zu verpflichten, würde den Staat Milliarden kosten." Die Diakonie in Stadt und Landkreis Osnabrück beschäftigt in mehr als 40 Einrichtungen und 40 Beratungsstellen rund 2.100 Mitarbeitende.

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen