Startseite Archiv Nachricht vom 04. September 2018

Rund 3.000 Teilnehmer bei "Friedensweg" gegen rechte Hetze

Die vollständige Darstellung von Archivmeldungen befindet sich noch im Aufbau. Schauen Sie in Kürze noch mal vorbei!

Hannover. Rund 3.000 Menschen haben sich am Montag in Hannover nach Polizeiangaben an einem "Friedensweg" gegen den Rechtsextremismus beteiligt. Zeitgleich zu einem Solidaritätskonzert in Chemnitz hatten dazu der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und das Bündnis "Bunt statt Braun" aufgerufen. Unter den Teilnehmer waren auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), der evangelische Landesbischof Ralf Meister mit dem Bischofsrat der hannoverschen Landeskirche sowie der jüdische Verbandsvorsitzende Michael Fürst. Die Veranstalter sprachen von bis zu 5.000 Teilnehmern.

"Wir müssen diejenigen stärken, die in Chemnitz und anderswo für Menschlichkeit und Demokratie eintreten", sagte Weil am Rande der Veranstaltung dem epd. "Alle sind gefordert, unsere Grundrechte und Grundwerte zu verteidigen. Für Selbstjustiz, Hass und Rassismus ist kein Platz in diesem Land, dieses Signal soll heute auch von Niedersachsen ausgehen."

Auf seiner Facebook-Seite rief Weil mit Blick auf die Ereignisse in Chemnitz dazu auf, Rechtsextremisten zu isolieren und die Zivilgesellschaft zu unterstützen. "Es muss völlig klar sein, wer die Regeln auf der Straße bestimmt."

Der Friedensweg startete am Nordufer des Maschsees und führte zur Ruine der im Krieg zerstörten Aegidienkirche in der City, die völlig überfüllt war. Auf Plakaten waren Slogans wie "Herz statt Hetze" zu lesen. Die Demonstration wolle zeigen, dass "Hannover für eine bunte und vielfältige Gesellschaft steht", erklärten die Initiatoren.

In Chemnitz traten zur gleichen Zeit Bands wie "Die Toten Hosen", "Kraftklub" und "Feine Sahne Fischfilet" ohne Gage auf, um gegen Fremdenhass und rechte Gewalt zu protestieren. Beim Stadtfest von Chemnitz war vor mehreren Tagen ein Deutsch-Kubaner im Streit erstochen worden. Tatverdächtig sind ein Iraker und ein Syrer. Rechtsextremisten nutzten in den Tagen darauf Protestveranstaltungen für gewalttätige Übergriffe auf Migranten und Gegendemonstranten.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen