Startseite Archiv Nachricht vom 13. Juni 2018

EKD-Friedensbeauftragter: Nach Trump-Kim-Deal viele Fragen

Die vollständige Darstellung von Archivmeldungen befindet sich noch im Aufbau. Schauen Sie in Kürze noch mal vorbei!

Bremen. Ob die Ergebnisse des Treffens zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un eine historische Dimension haben, muss sich nach Auffassung des kirchlichen Friedensbeauftragten Renke Brahms erst zeigen. "Das Treffen in Singapur war historisch, ohne Zweifel. Aber was ist die Vereinbarung zwischen Trump und Kim wert angesichts der Sprunghaftigkeit des US-Präsidenten?", sagte der leitende Bremer Theologe und Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Dienstag.

"Und was ist, wenn es hakt? Und es wird haken." Der Teufel stecke im Detail, betonte Brahms und gab ein Beispiel: Ein zentraler Begriff in der gemeinsamen Erklärung von Trump und Kim sei "eine vollständige Entnuklearisierung der koreanischen Halbinsel", von der die Rede sei. "Aber ist das auch ein beidseitiger Prozess?", fragte Brahms. Es stelle sich die Frage, ob das auch die Militärbasen der USA betreffe. "Wir wissen nicht, was die Amerikaner alles in Südkorea stationiert haben."

Wenn es gut laufe, wäre das Treffen in Singapur der Beginn eines Friedensprozesses in der Region, fügte Brahms hinzu. "Das müsste Zug um Zug passieren - beispielsweise mit dem Ende von Militärmanövern und dem Abzug US-amerikanischer Truppen aus Südkorea." Zweifellos sei es gut, wenn sich die Vertragspartner verpflichtet hätten, die Bestimmungen ihrer gemeinsamen Erklärung vollständig und zügig umzusetzen. "Doch am Ende geht es immer wieder um die Frage: Bleibt Trump bei dieser Vereinbarung?"

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen