Startseite Archiv Nachricht vom 04. Juni 2018

Hospizarbeit wirkt gegen kurzschlüssiges Töten auf Verlangen

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Gifhorn. Der Lüneburger Regionalbischof Dieter Rathing hat das ehrenamtliche Engagement in der Hospizarbeit gewürdigt. "Die Hospizbewegung und die palliative Versorgung sind die besten Argumente gegen ein kurzschlüssiges Töten auf Verlangen", sagte er am Sonnabend zum 20-jährigen Bestehen des Hospizvereins in Gifhorn. Die Mitarbeitenden könnten davon erzählen, wie wertvoll es sei, die letzte Lebensphase, in allem Schweren, gemeinsam zu erleben.

"Sie begegnen damit vielen Ängsten, die sich einer Übermacht medizinisch-technischer Möglichkeiten gegenüber sehen, Ängsten vor Einsamkeit und Ausgeliefertsein." Die ehrenamtliche Hospizarbeit stehe auch gegen einen Trend der Professionalisierung, nach dem Seelsorge nur noch von beruflich hoch Ausgebildeten angemessen geleistet werden könne, sagte Rathing.

Er warnte zudem vor einer Ökonomisierung. "Was früher wie selbstverständlich in Familien, Kirchengemeinden und Nachbarschaften an Sterbe- und Trauerbegleitung zu Hause war, das kannst du dir heute nur noch von weit her einkaufen." Dem leiste die Hospizbewegung mit ihrem qualifizierten Ehrenamt Vorschub.

Der Hospizverein Gifhorn wurde 1998 gegründet. Seit 2008 gibt es im Landkreis Gifhorn das Palliativ- und Hospiz-Netz. Hier arbeiten ambulante Palliativ-Care-Pflegeteams, Palliativmediziner und der ambulante Hospizverein zusammen. In Niedersachsen engagieren sich mehr als 16.000 Ehrenamtliche in 130 Hospizinitiativen.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen