Startseite Archiv Nachricht vom 06. Januar 2018

Landeskirche trauert um Rudolf Bembenneck

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Burgdorf/Reg. Hannover. Der frühere Vorsitzende des Landessynodalausschusses der Landeskirche, Pastor Rudolf Bembenneck, ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Bembenneck stand von 1993 bis 2001 an der Spitze des Landessynodalausschusses, wie die evangelische Landeskirche am Freitag mitteilte. Der Ausschuss vertritt die Synode, das Kirchenparlament, zwischen seinen Tagungen. Das Amt des Vorsitzenden gilt als eines der einflussreichsten in Deutschlands größter Landeskirche, weil dort weitreichende Entscheidungen vorbereitet werden. Bembenneck starb nach schwerer Krankheit am Donnerstag in Burgdorf bei Hannover.

Der Theologe war von 1970 bis 1990 Pastor in Burgdorf. Von 1977 bis 2001 gehörte er der Landessynode an. Von 1993 bis 1996 leitete er im Kirchenparlament die "Gruppe Offene Kirche". Zudem arbeitete er in mehreren weiteren Ausschüssen mit und setzte sich dort unter anderem für die Jugendarbeit und die Diakonie ein.

Synoden-Präsident Matthias Kannengießer sagte, Bembenneck habe die Arbeit der Kirchenparlamentes über fast 25 Jahre in herausragender Weise mitgestaltet: "Wir verdanken Rudolf Bembenneck viele wichtige Impulse, die unsere Landeskirche bis heute prägen." Als Beispiele nannte er das Verhältnis von Christen und Juden, die Förderung von Frauen in Leitungsfunktionen und den offenen Umgang mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften. Neben hoher theologischer Kompetenz und rhetorischem Talent habe ihn seine Fähigkeit ausgezeichnet, auch bei strittigen Themen tragfähige Konsenslösungen zu erarbeiten.

Bembenneck selbst nannte in einem Interview die Wahl von Margot Käßmann zur Landesbischöfin 1999 als ein prägendes Ereignis seiner Amtszeit in der Synode. Mit der damals 41-jährigen Käßmann übernahm erstmals eine Frau das höchste Amt der Landeskirche. Bedrückt habe ihn hingegen, dass die Kirche während seiner Amtszeit viele junge, gut ausgebildete und motivierte Theologinnen und Theologen nicht in den pfarramtlichen Dienst habe übernehmen können. Die Trauerfeier findet am 12. Januar in Burgdorf statt. Zur hannoverschen Landeskirche gehören rund 2,6 Millionen Mitglieder in 1.262 Gemeinden zwischen Hann. Münden und der Nordsee.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen