Startseite Archiv Nachricht vom 08. September 2017

"Jeder braucht ein Stück vom Kuchen"- Diakonie-Auschüsse im Landkreis Harburg wenden sich an die Bundestagskandidaten

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Winsen/Luhe. Mit dem eindringlichen Appell, sich für mehr soziale Gerechtigkeit einzusetzten, wenden sich jetzt drei Mitglieder der evangelischen Kirche an die Bundestagskandidaten im Landkreis Harburg. Christiane Hochfeld aus Neu Wulmstorf, Pastorin Anja Kleinschmidt aus Ashausen und Inge Wenk-Burmester aus Stelle schildern in persönlichen Briefen ihre Eindrücke von sozialen Schieflagen im Landkreis Harburg.

So berichtet Pastorin Kleinschmidt anhand konkreter Beispiele, dass zu wenig bezahlbare Wohnungen vorhanden sind. Dies ist ihr in verschiedenen Gesprächen berichtet worden.

"Menschen leiden, wenn sie in zu engen Wohnungen leben, oder aus lauter Not wegziehen  müssen und damit alle entstandenen Kontakte verlieren" sagt die Seelsorgerin.

Christiane Hochfeld ist seit 25 Jahren Altenpflegekraft und mahnt Verbesserungen im Bereich der Pflege an. "Meines Erachtens ist die Würde des Menschen in einem pflegebedürftigen Zustand", so ihre Überzeugung. Pflegebedürftige dürften nicht als "Ware" angesehen werden, mit der Geld verdient werden kann. Das allgemein vorherrschende "Schnell-Schnell…" werde den Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, keinesfalls gerecht. Weiter wünscht sie sich auch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Pflegefachkräfte.

Inge Wenk-Burmester stellt das Thema Flüchtlinge in den Vordergrund. Sie kümmert sich jeden Samstag beim Internationalen Café um die Nöte der Geflüchteten. Hieraus ergeben sich aber oft Gespräche, die dann noch während der Woche weiter gehen und ihren Einsatz erfordern. Sie empfindet es auch als problematisch, dass sich im Landkreis Harburg immer noch in vielen Unterkünften 3 Flüchtlinge ein Zimmer von 12 Quadratmetern teilen müssen. Die sei schon mehrfach bei der Kreisverwaltung vorgetragen worden, habe sich aber nicht verändert.

"We are no dogs" - diese Bemerkung eines Flüchtlings, also "wir sind keine Hunde" klingelt ihr dabei immer noch in den Ohren. "Hier muss dringend etwas verbessert werden" ist die Vorsitzende des Winsener Diakonie-Ausschusses überzeugt.

In diesen Tagen haben die Ausschuss-Mitglieder die Briefe an die Kandidaten verschickt. Alle hoffen, dass sie Antworten erhalten. "Am meisten freuen würde uns natürlich eine Zusage, sich um die drängenden Probleme wirklich zu kümmern" sagt Pastorin Kleinschmidt abschließend.

Während der jetzt stattfindenden "Woche der Diakonie" macht der soziale Dienst der Evangelische Kirche auf soziale Schieflagen in Niedersachsen aufmerksam. Auch in vielen Gottesdiensten am Diakonie-Sonntag, 10. September kommen diese Themen zur Sprache.

Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Winsen

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