Startseite Archiv Nachricht vom 29. August 2017

Schüler der Region Osnabrück gestalten 50 Thesentüren

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Osnabrück. In den Kunsträumen von 40 Schulen aus Stadt und Landkreis sind in den Wochen vor den Sommerferien 50 Thesentüren entstanden. Zur Kulturnacht wurden sie vor dem Dom in Osnabrück aufgestellt.

„Reformation ist auch ein Bildungsthema. Deshalb waren uns von Anfang an Angebote wichtig, die es Jugendlichen und Schülern ermöglichen, ihre Gedanken und Anknüpfungspunkte zum Thema Reformation und Gesellschaft mit eigenen Mitteln zum Ausdruck zu bringen“, so Birgit Klostermeier, Landessuperintendentin im  Sprengel Osnabrück und Sprecherin für die Trägergemeinschaft „500 Jahre Reformation – Region Osnabrück“. Das Projekt „Türen in die Zukunft“ bot dafür einen sehr praxisorientierten Rahmen.

40 Schulen, 50 massive Türen und viele hundert Mitwirkende
Anknüpfend an den legendären Thesenanschlag 1517 in Wittenberg sind es im Reformationsjahr 2017 Schülerinnen und Schüler aus Stadt und Landkreis Osnabrück, die ihre Forderungen und Vorstellungen zur Zukunft der Gesellschaft auf einer massiven Thesentür zum Ausdruck bringen. Von Grundschule über Waldorfschule bis zu Berufsbildenden Schulen sind alle Schulformen bei dem Projekt „Türen in die Zukunft“ vertreten. Für die Aufstellung der 50 massiven Holztüren, durch die man auch durchschreiten kann, stellte das Bistum den Platz vor dem Dom zur Verfügung. Bei herrlichem Sommerwetter fanden die Türen während der Kulturnacht am 26.August große Beachtung und viel Bewunderung. „Ein tolles Projekt“ und „Mich bewegt das sehr, zu sehen und zu lesen, wie junge Menschen ihre Welt wahrnehmen“, so einige Rückmeldungen an dem Informationsstand.

Ein Blick auf und durch die Türen
Wunsch und Wirklichkeit beim Thema Pflege bilden die Schülerinnen und Schüler der Diakonie Pflegeschulen in Osnabrück auf Vorder- und Rückseite ihrer Türe ab. Am Ratsgymnasium stellen sich die 6. Klassen aus dem evangelischen Religionskurs im Zusammenhang mit dem Freiheitsbegriff die Frage „Was hat uns in der Hand? Wovon werden wir gesteuert?“ In neongelber Farbe haben die Schüler der Klasse 8b der Alexanderschule Wallenhorst ihre persönlichen Erfahrungen in der Gesellschaft als Schlagworte auf eine lackschwarze Tür gesprayt. Sie bleibt einen Spalt offen, als Zeichen der Hoffnung auf einen Ausweg. An den Berufsbildenden Schulen am Pottgraben gestalten die medizintechnischen Fachangestellten ihre Tür als zweigeteilten Blick auf die Welt: Schwarz-weiß und negativ auf der einen, visionär und hoffnungsvoll auf der anderen Seite. Mit Blick auf das offene Portal des Doms steht ein Türrahmen, dessen Türblatt zum Weg geworden ist der auf die Ökumene hinweist.

Tür Nr. 50. ist die Bürgertür
Während der Kulturnacht am 26.08. haben Besucher ihre eigene These auf die noch unbearbeitete 50.Tür genagelt. Als erstes kamen die Kinder – mit ganz klaren Vorstellung von einer besseren Welt. „Friedlich, schön, die Menschen sollen sich verstehen“ dichtete Cedric. „Krieg soll verboten werden“ nagelte Lennard daneben. Am Ende der Nacht war die Bürgertür voller Thesen. „Den ganzen Tag über sind die Türen ein Magnet. Die Leute setzen sich intensiv damit auseinander und kommen ins Gespräch. Darüber freuen wir uns total, denn so haben wir uns das gewünscht“, sagen Jana Cordes und Brigitte Neuhaus, die den Informationsstand „Türen in die Zukunft“ betreut haben.

Hintergrund:
Die Idee aus dem Kreis der Schulen wurde in der Trägergemeinschaft „500 Jahre Reformation- Region Osnabrück“ zu dem Projekt „Türen in die Zukunft“ entwickelt. Die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung hat die Unterstützung des Schulprojektes übernommen. Die 50 Türen wurden von Werkgemeinschaft „DIE BRÜCKE“ in Bramsche gebaut. Die Schüler des Vereins haben ebenfalls eine eigene Türe gestaltet. Zur Kulturnacht, die in diesem Jahr das Motto „Wort“ hatte, wurden alle 50 Türen auf dem Domplatz aufgestellt. Veranstalter ist der Ev.-luth. Kirchenkreis Osnabrück in Zusammenarbeit mit der Trägergemeinschaft „500 Jahre Reformation – Region Osnabrück“.

Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Osnabrück