Startseite Archiv Nachricht vom 08. August 2017

Angekommen! Das DARIUS-Projekt bringt Geflüchtete in eine Ausbildung

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Winsen. Das DARIUS-Projekt gibt es seit November 2015 und ist eine Initiative des Kirchenkreises Winsen in Kooperation mit der Stadt Winsen.

Das haupt- und ehrenamtliche Team des Darius-Projektes hat sich zum Ziel gesetzt, geflüchtete Menschen, die älter als 21 Jahre sind, intensiv und individuell auf eine Ausbildung vorzubereiten. Nun beginnen sechs Teilnehmer ihre Lehre.

Bernd Egert als Projektleiter gratulierte den angehenden Lehrlingen jetzt herzlich zum Beginn des neuen Schuljahres. Er äußerte sich auch nach dem zweiten Durchgang des Darius-Projektes sehr zufrieden: „Das DARIUS-Projekt ist neue und auch unkonventionelle Wege gegangen, um den anerkannten Flüchtlingen, Asybewerberinnen und –bewerbern, Asylsuchenden oder Geduldeten – abhängig von ihrer Vorbildung, ihren Fähigkeiten und beruflichen Neigungen – Brücken ins Berufsleben zu bauen. Insbesondere die fortwährende 1:1-Begleitung der Geflüchteten bei der Vorbereitung auf eine berufliche Ausbildung und während der Lehre durch berufserfahrene ehrenamtliche Coaches hat sich als Schlüssel für einen erfolgreichen Berufseinstieg erwiesen.“

Begleitend zum DARIUS-Projekt hat die Stadt Winsen in einem ehemaligen Gasthof ein Lehrlingswohnheim mit 16 Plätzen geschaffen. Hier können Teilnehmer des DARIUS-Projektes in Ruhe und ungestört lernen und ihre Hausaufgaben machen.

Nachdem im August 2016 neun Flüchtlinge nach einer halbjährigen praktische Vorbereitung und intensivem Deutschunterricht im Rahmen von DARIUS I eine duale Ausbildung begonnen haben – und davon sieben vor ein paar Tagen in das zweite Lehrjahr gekommen sind – wurde im November des vergangenen Jahres das Projekt DARIUS II gestartet. Nach Eignungsfeststellung und Sprachtest wurden 22 Flüchtlinge in das Projekt aufgenommen. Einem zweimonatigen Deutschkurs (der Kreisvolkshochschule) an 5 Tagen in der Woche folgten ab Februar 17 bis Ende Juli 17 betriebliche Qualifizierungsmaßnahmen an 3 Wochentagen. Begleitet wurde diese Praktikumsphase von intensivem Deutsch- und Matheunterricht an zwei Tagen in der Woche. Anders als bei DARIUS I gab es 2 Klassen, eine  mit Teilnehmern mit noch wenigen und eine Klasse mit Teilnehmern mit bereits fortgeschrittenen Sprachkenntnissen.

Aus diesem Kreis beginnen jetzt sechs Teilnehmer mit einer dualen Ausbildung. Andere Teilnehmer haben inzwischen andere Wege eingeschlagen, haben Arbeit gefunden oder vertiefen noch ihre Sprachkenntnisse, um hoffentlich in einem Jahr eine Lehre zu beginnen.

Die sechs neuen Lehrlinge aus fünf Länder streben eine Ausbildung an als Maler, Installateur, Altenpfleger; Kfz-Mechatroniker und Hauswirtschafterin an.

Thomas Degen, Leiter der BBS in Winsen, begrüßt das Engagement: „Es ist wunderbar, dass die angehenden Auszubildenden  auch weiterhin ihre „Coaches“ an der Seite haben. Für das Gelingen der dualen Ausbildung ist notwendig, einen einheimischen Begleiter an der Seite zu haben, der in der beruflichen und schulischen Ausbildung unterstützt, aber auch hilft, in die deutsche Arbeits- und Lernkultur hinein zu finden und den Alltag zu gestalten.“

Das Darius-Projekt verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der den Menschen in seiner gesamten Lebenssituation wahrnimmt. Dieser Ansatz ist nur möglich, in dem viele Menschen an einem Strang ziehen.

Und so bedankte sich Superintendent Christian Berndt herzlich bei den beteiligten Menschen und Institutionen: „Es heißt in einem Sprichwort: ‚Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind groß zu ziehen.‘ Und sind wir auch gemeinsam unterwegs im Projekt. Ich bin sehr dankbar für die vielen Menschen, die unsere Darius-Teilnehmer mit auf den Weg gebracht haben.“ 

Und er erinnerte daran, dass neben dem Kirchenkreis und der Stadt Winsen auch der Herbergsvereins Winsen, die Arbeitsagentur bzw. das Jobcenter, der Landkreis Harburg, die VHS, die Berufsbildenden Schulen Winsen, die Kammern und die Kreishandwerkerschaft durch viele individuelle Unterstützungsschritte den Weg der neuen Auszubildenden erst möglich gemacht haben. „Und schließlich ist das ehrenamtliche Engagement vieler Menschen der Motor, der Initiativen wie das Dariusprojekt am Laufen hält.“

Die Darius-Teilnehmer werden auch während ihrer Ausbildung weiterhin begleitet. Dazu werden noch begeisterte Menschen gesucht, die durch Nachhilfe unterstützen können.

Kirchenkreis Winsen