Startseite Archiv Nachricht vom 28. Juni 2017

Jugendliche aus Europa leisten Friedensdienste in NS-Gedenkstätten

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Osnabrück/Berlin. Jugendliche aus ganz Europa werden in diesem Sommer zwei Wochen lang in der NS-Gedenkstätte Augustaschacht in Hasbergen bei Osnabrück mitarbeiten. Der Verein Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) veranstaltet dort vom 3. bis 16. Juli bereits zum elften Mal ein internationales Jugendsommerlager, teilte der in Berlin ansässige Verein am Dienstag mit. Es ist das einzige ASF-Sommerlager in Niedersachsen. Weitere Camps in Deutschland sind in den Gedenkstätten Buchenwald in Weimar, Hailfingen-Tailfingen bei Tübingen, Flossenbürg in der Oberpfalz sowie auf dem jüdischen Friedhof in Berlin-Weissensee vorgesehen.

Die Gedenkstätte Augustaschacht erinnert nach eigenen Angaben an das "Arbeitserziehungslager Ohrbeck". In dem Lager der Gestapo waren während des Zweiten Weltkriegs mehr als 2.000 Zwangsarbeiter aus 17 Ländern inhaftiert. Sie wurden dafür bestraft, dass sie versucht hatten zu fliehen oder die geforderten Arbeitsleistungen nicht schafften. Viele von ihnen starben.

Die Jugendlichen sollen bei den Ausgrabungen des noch nicht vollständig erschlossenen Geländes mithelfen, erläuterte Christine Bischatka, Koordinatorin der internationalen Sommerlager. So könnten sie sich dem Schicksal der Häftlinge und der Geschichte des Ortes annähern. In Workshops, Exkursionen und einem Zeitzeugen-Gespräch könnten sie die durch die Grabungen aufgeworfenen Themen vertiefen.

Evangelische Christen haben Aktion Sühnezeichen Friedensdienste 1958 ins Leben gerufen - als Reaktion auf die Verbrechen der Nationalsozialisten. Seitdem engagieren sich den Angaben zufolge Menschen aller Altersgruppen als Freiwillige in Ländern, die unter dem Nazi-Terror besonders gelitten haben. Unterstützt wird der Verein unter anderem von der EU sowie von Bundesministerien und Institutionen der evangelischen Kirche. In den rund 30 internationalen Sommer-Workcamps in Europa und Israel helfen jährlich rund 330 überwiegend junge Menschen.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen