Startseite Archiv Nachricht vom 15. März 2017

Hungerkatastrophe in Ostafrika: Missionswerk bittet um Spenden

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Hermannsburg/Kr. Celle. Das Evangelisch-lutherische Missionswerk in Niedersachsen hat zu Spenden für die vom Hungertod bedrohten Menschen am Horn von Afrika aufgerufen. Angesichts der aktuell extremen Dürre müssten die Menschen dort vor allem mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln versorgt werden, sagte Missionsdirektor Michael Thiel am Dienstag dem epd. Mittelfristig sei auch Saatgut nötig, damit die Bewohner selbst Nahrungsmittel anbauen könnten, wenn der Regen wieder einsetze. Sie bräuchten auch neue Schafe, Ziegen oder Rinder. Durch die Dürre seien ganze Herden verendet.

Im östlichen Afrika droht nach UN-Angaben auch wegen der andauernden Gewalt in der Region Zehntausenden Menschen der Hungertod. Rund 11,2 Millionen Menschen hätten nicht genug zu essen und zu trinken, darunter 5,6 Millionen in Äthiopien, 2,9 Millionen in Somalia und 2,7 Millionen in Kenia.

Das Missionswerk arbeitet bei der kurzfristigen Katastrophenhilfe mit dem internationalen Bündnis "Act" ("Action by Churches Together") zusammen, zu dem 144 Kirchen und kirchennahe Organisationen gehören. Dieses bündelt mit einem Finanzvolumen von jährlich rund 1,5 Milliarden Euro die Hilfsaktionen protestantischer und orthodoxer Kirchen.

Das Hermannsburger Missionswerk selbst pflegt seit vielen Jahrzehnten eine Partnerschaft zur evangelischen Mekane-Yesus-Kirche in Äthiopien. Es unterstützt dort unter anderem langfristig ein Projekt zur Anpflanzung von Bäumen. Dies solle eine weitere Erosion der Böden verhindern, die durch das ungehemmte Abholzen von Wäldern entstanden sei, sagte Thiel. "Der Regen kommt nicht mehr so wie er könnte, weil das ökologische Gleichgewicht gestört ist."

Seit 1994 konnten bereits mehr als drei Millionen Bäume gepflanzt werden. So werde das Klima verbessert, der Boden fruchtbarer und die Ernährung sicherer. Den dreimillionsten Baum pflanzte der hannoversche Landesbischof Ralf Meister vor zwei Jahren bei einer Reise nach Äthiopien.

 

epd Landesdienst Niedersachsen-Bremen