Startseite Archiv Nachricht vom 01. Februar 2017

Sakrale Musik ist Schwerpunkt bei Göttinger Händel-Festspielen 2017

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Göttingen. Die Internationalen Göttinger Händel-Festspiele lassen sich in diesem Jahr vom 500. Reformationsjubiläum inspirieren. Unter dem Motto "Glaube und Zweifel" präsentiert das Festival vom 11. bis 28. Mai rund 100 Veranstaltungen. Mehr als 30 davon seien Konzerte und Opernvorstellungen, sagten der Künstlerische Leiter Laurence Cummings und der Geschäftsführende Intendant Tobias Wolff am Freitag bei der Vorstellung des Programms.

Darin spielt die sakrale Musik mit der "Brockes-Passion", den Oratorien "Israel in Egypt" und "Luther in Worms" sowie dem Konzert des Ensembles "Concerto Romano" mit katholischer Kirchenmusik von Händel und seinen italienischen Zeitgenossen eine besondere Rolle. Gleichzeitig wollen die Festspiele mit drei Musiktheater-Produktionen ihr Profil als Niedersachsens einziges Opernfestival stärken.

Im Mittelpunkt steht dabei Händels Oper "Lotario" in der Regie des in Caracas (Venezuela) geborenen Regisseurs Carlos Wagner. Eine Aufzeichnung der Premiere am 19. Mai im Deutschen Theater Göttingen soll vier Tage später bei freiem Eintritt auch als Public Viewing in der Lokhalle zu sehen sein.

Die Oper "Lucio Cornelio Silla" ist in einer halbszenischen Darbietung mit barocken Kostümen und historischer Gestik am 20. Mai in der Stadthalle Göttingen zu erleben. Für "Orfeo ed Euridice" hat das Göttinger Symphonie-Orchester unter anderem die Sopran-Sängerin Simone Kermes eingeladen. Zu den weiteren bekannten Künstlern im diesjährigen Festsspiel-Programm zählen die "Echo"-Klassik-Preisträger Avi Avital an der Mandoline und Andreas Staier am Cembalo sowie der Slam-Poet Pierre Jarawan, der 2016 mit dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet wurde.

Liebhaber des Dichters Barthold Heinrich Brockes (1680-1747) dürfen sich auf das "Brockes-Festival" im Rahmen des Händel-Festivals freuen: Neben Händels Vertonung der Brockes-Passion nehmen das Festspiel-Symposium, der Festvortrag von Jan Philipp Reemtsma und das "Ensemble Continuum" in einem Nachtkonzert den Hamburger Dichter näher in den Blick. Beim Jugendopernprojekt "Beyond Doubt: Lotario" setzen sich jugendliche Flüchtlinge sowie Schülerinnen und Schüler aus Göttingen mit der Festspieloper auseinander.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen

Weitere Informationen

Händel-Festspiele gibt es in Göttingen seit 1920 - sie gelten damit als das weltweit älteste Barock-Festival. Der Gesamtetat liegt dieses Jahr bei etwa zwei Millionen Euro. Erst im November hatte der Bund seine finanzielle Unterstützung für die Händel-Festspiele in Göttingen und Halle aufgestockt. Beide Festivals erhalten 2017 jeweils 190.000 Euro und damit 40.000 Euro mehr als im Vorjahr. Die Schirmherrschaft für die Internationalen Händel-Festspiele Göttingen hat auch in diesem Jahr wieder Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) übernommen.