Startseite Archiv Nachricht vom 20. Dezember 2016

30 Jahre ein Helfer für Suchtkranke

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„Mir imponiert es, mit welcher Mischung aus überlegter Ruhe und beharrlicher Vehemenz Sie unterwegs waren. Beeindruckt bin ich von der behutsamen Art, mit der Sie Ihren Klienten Wertschätzung und Achtung entgegengebracht haben“, sagte Superintendent Dirk Jäger am Freitag in der Buchholzer Paulus-Kirche bei der Verabschiedung von Josef Nikolaus in den Ruhestand.

30 Jahre hat Josef Nikolaus Suchtkranken geholfen, 28 Jahre war er Leiter der Fachstelle Sucht und Suchtprävention des Diakonischen Werkes der Kirchenkreise Hittfeld und Winsen. „Mit hoher Qualifikation, großem Engagement und liebevoller Zuwendung haben Sie Ihren Dienst nicht nur versehen, sondern gestaltet und ausgefüllt. Sie haben Menschen in schwierigen Lebenslagen Rat und Unterstützung gegeben, Vertrauen geschenkt und neue Perpektiven eröffnet“, sagte Jäger.

In seiner Rede beim anschließenden Empfang zeigte Ralf Burmeister, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes der Kirchenkreise Hittfeld und Winsen, die beruflichen Stationen von Josef Nikolaus auf. Nach einer Lehre als Elektriker studierte er Sozialarbeit an der Katholischen Fachhochschule für Sozialwesen in Saarbrücken. Nach verschiedenen Stationen wechselte er 1986 in den Kirchenkreis Hittfeld und übernahm die psychosoziale Beratungsstelle. „In den 30 Jahren als Suchtberater konnten etwa 12.000 Klienten geholfen werden, das ist eine beeindruckende Zahl“, sagte Burmeister. Die Finanzierung durch die evangelische Kirche war immer Basis dieser Arbeit. 2009 wurde Josef Nikolaus Leiter der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention.

„Ich danke für das Vertrauen, das mir in all den Jahren entgegengebracht wurde und für die Unterstützung der Kollegen und des Vorstands. Worum geht es bei der Suchtberatung? Darum, dass der Süchtige wieder seine Freiheit erlangt und sie spürt. Dass er bei Problemen nicht etwa zur Flasche greift, wie er es wahrscheindlich oft in seinem früheren Leben tat, sondern zögert, innehält, aber nicht stehen bleibt, sondern ein Stück weiter geht. Abstinenz ist die Voraussetzung, nicht das Ziel in der Suchtbekämpfung. Und es ist mir wichtig, dass die spirituelle Dimension in der Suchtkrankenhilfe ihren Platz bekommt“, sagte Josef Nikolaus beim anschließenden Empfang. Josef Nikolaus interessiert sich für fernöstliche Meditationstechniken und ist ausgebildeter Achtsamkeitslehrer nach Jon Kabat-Zinn und seiner Mind Based Stress Reduction (MBSR).

Josef Nikolaus dankte den Leitern der Selbsthilfegruppen, es wurden Grußworte gesprochen, und die Kollegen der Beratungsstellen des Diakonischen Werkes sangen ihm ein Lied. Christian Berndt, Superintendent des Kirchenkreises Winsen, dankte Nikolaus für seine Arbeit und überreichte ihm einen bunten Regenschirm, auf dass er immer behütet und von einem lieben Menschen begleitet durch das Leben geht.

Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Hittfeld