Startseite Archiv Nachricht vom 29. Oktober 2016

Landeskirche feiert mit zahlreichen Aktionen das Reformationsjubiläum

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Hannover. Mit Konzerten, Gottesdiensten, Ausstellungen und vielen anderen Aktionen will die hannoversche Landeskirche von diesem Wochenende an ein Jahr lang das 500. Reformationsjubiläum feiern.

Zum Auftakt spielten der Knabenchor Hannover und der schwedische Jazz-Posaunist Nils Landgren an diesem Sonnabend und Sonntag in zwei Crossover-Konzert Reformationslieder aus sechs Jahrhunderten, sagte der Geistliche Vizepräsident des hannoverschen Landeskirchenamtes dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Ein Höhepunkt sei dann der Europäische Stationenweg, der auch auf dem Gebiet der hannoverschen Landeskirche Halt mache. Auf dem Weg zur Weltausstellung in Wittenberg präsentiert der Lkw an 68 Orten in 19 Ländern Geschichten zur Reformation. Vom 23. bis 25. November sei Osnabrück die erste deutsche Stadt, die der "Reformations-Truck" erreiche, sagte de Vries. Vom 5. bis zum 7. Dezember mache er in Wolfsburg Station.

Ein kirchliches Musikstück erzähle von Januar an vom Leben des Reformators und dem Beginn der Reformation, sagte de Vries. Das Pop-Oratorium "Luther" aus der Feder des Musical-Autors Michael Kunze und des Komponisten Dieter Falk starte seine Deutschland-Tournee am 14. und 15. Januar in Hannover. An den beiden Aufführungen in der TUI Arena werden rund 2.800 Sängerinnen und Sänger aus niedersächsischen Hobby-Chören mitwirken.

Anlässlich des Reformationsjubiläums wollten die evangelische und katholische Kirche gemeinsam nach Wegen zur Versöhnung suchen. Unter der Überschrift "Healing of Memories" feiern sie am 11. März in der Hildesheimer Michaeliskirche einen zentralen ökumenischen Versöhnungsgottesdienst. Einen Tag später veranstalte die Landeskirche gemeinsam mit dem Bistum Osnabrück einen solchen Gottesdienst in Osnabrück, sagte de Vries. Er rief Kirchenkreise und Gemeinden dazu auf, an möglichst vielen Orten der Landeskirche zu ähnlichen ökumenischen Gottesdiensten einzuladen.

Als aufwendigstes Projekt bezeichnete de Vries die Präsenz der Landeskirche bei der Weltausstellung in Wittenberg vom 22. Mai bis 10. September. In einem "Erlebnis-Raum Taufe" sollen die Besucher sich an ihre eigene Taufe erinnern. Eine Multimedia-Präsentation stelle die Taufe in Bild und Musik dar. Neben einem riesigen Taufstein könnten sie sich eine Tauferinnerung zusprechen lassen. Der Erlebnis-Raum werde von insgesamt 100 Ehren- und Hauptamtlichen je eine Woche lang betreut.

Mit den Veranstaltungen solle die Erinnerung an den großen Umbruch in der Kirchengeschichte durch Martin Luther (1483-1546) wachgehalten werden. De Vries hofft, mit den Aktionen auch Menschen zu erreichen, die sich von der Kirche verabschiedet haben oder für die sie bisher nicht interessant ist.

Dass Luther selber nie in Niedersachsen gewesen ist, sieht der Theologe dabei nicht als Problem: "Es war ja nicht nur Luther." Auch in Niedersachsen habe es Persönlichkeiten gegeben, die seine Ideen ins Land getragen hätten. Dazu zählten der Theologe Antonius Corvinus (1501-1553) und die "Reformationsfürstin" Elisabeth von Brandenburg (1510-1558), die 1542 die Reformation im Fürstentum Calenberg-Göttingen durchsetzten. Ein Weggefährte Luthers, Johannes Bugenhagen (1485-1558), verfasste im Jahr 1528 die Braunschweiger Kirchenordnung.

Unter dem Titel "Im Aufbruch" soll die Geschichte der Reformation auch Thema einer Ausstellung sein, die die hannoversche und die braunschweigische Landeskirchen gemeinsam mit dem Landesmuseum Braunschweig auf die Beine stellen, sagte de Vries. Vom 7. Mai bis 19. November könnten sich Interessierte im Landesmuseum darüber informieren, wie sich Gesellschaft, Politik und Kirche nach dem Thesenanschlag Luthers veränderten.

Die meisten Veranstaltungen zur Feier des Reformationsjubiläums fänden aber in den Kirchenkreisen und Gemeinden statt, sagte de Vries: "Weil da die Menschen sind."

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen

Veranstaltungshinweis

Das Konzert "Knabenchor meets Landgren" findet am heutigen Sonnabend um 19.30 Uhr und am kommenden Sonntag um 17.00 Uhr im Großen Sendesaal des NDR Funkhauses Hannover statt. Tickets kosten zwischen 26,20 Euro und 37,20 Euro und können online im NDR Ticketshop oder unter 0511/27789899 erworben werden.