Startseite Archiv Nachricht vom 29. Oktober 2016

Europäischer Stationenweg macht im Dezember Station in Wolfsburg

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Wolfsburg. Der Industriestandort Wolfsburg wird anlässlich des 500. Reformationsjubiläums Teil eines Europäischen Stationenweges. Vom 5. bis zum 7. Dezember komme ein sogenannter Reformations-Truck in die Stadt, der in 2017 eine insgesamt 25.000 Kilometer lange Strecke mit 68 Stationen in 19 Ländern anfahre, sagte die hannoversche Oberkirchenrätin Heike Köhler am Freitag in Wolfsburg. Der Lkw sammele und präsentiere an jedem Standort Geschichten zur Reformation. Die evangelische Kirche erinnert bis zum 31. Oktober 2017 an die Veröffentlichung der 95 Thesen durch Martin Luther (1483-1546) vor 500 Jahren und den Anfang der Reformation.

In Wolfsburg widmeten sich an dem Wochenende zahlreiche Veranstaltungen unter dem Motto "Mitschöpfer Mensch. Arbeit neu entdecken" dem Thema Arbeit und Berufung, kündigte Köhler an. Ein Highlight sei eine Podiumsdiskussion am 6. Dezember im Kundencenter der Autostadt. Dort diskutierten unter anderem der Volkswagen-Chef Matthias Müller, der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und der hannoversche Landesbischof Ralf Meister. In etwa 25 geplanten Workshops könnten VW-Azubis sich mit dem Thema Reformation beschäftigen.

Die Wolfsburger Superintendentin Hanna Löhmansröben sagte, das Wochenende werde mit einer Prozession durch ein Lichtkunsttor zur Christuskirche am Abend des 5. Dezember eröffnet. Um 19 Uhr beginne dann ein ökumenischer Eröffnungsgottesdienst mit dem Lüneburger Regionalbischof Dieter Rathing. Der Truck auf dem Hollerplatz sei am 6. Dezember ganztägig für Besucher geöffnet. Ein Film zeigt dort Wolfsburger Vertreter verschiedener Berufe in Schwarz-Weiß Porträts. In einem öffentlichen Podiumsgespräch am 6. Dezember sei der Wolfsburger Industrieseelsorger Dirk Wagner in der Christuskirche zu Gast.

Das Thema Arbeit sei in der Region und auch weltweit hochaktuell, betonte Löhmannsröben. "Das reicht von den nicht entlohnten Näherinnen in Bangladesh bis zu Vorstands-Boni." Bereits Luther habe gesagt, dass es keine Wertigkeit der Arbeit vor Gott geben dürfe. Zu dieser reformatorischen Erkenntnis gebe es derzeit noch viel Nachholbedarf.

Auch im evangelischen Kirchenkreis Wolfsburg-Wittingen seien im kommenden Jubiläumsjahr zalreiche dezentrale Veranstaltungen in den einzelnen Kirchengemeinden geplant, sagte Löhmannsröben. Unter anderem gehe es darum auszuloten, wie reformatorisches Gedankengut, Bekenntnisse und Überzeugungen heute noch das kirchliche und gesellschaftliche Leben prägten.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen

Weitere Informationen

Der Europäische Stationenweg beginnt am 4. November in Genf und führt durch Orte, aus denen Impulse für die Reformation ausgingen. Seinen bundesweit ersten Halt hat der Europäische Stationenweg vom 23. bis zum 24. November in Osnabrück. Weitere Orte in Norddeutschland sind unter anderem Emden, Helmstedt, Goslar, Bremen und Wilhelmshaven. In jeder Stadt werden Geschichten für die Weltausstellung Reformation in der Lutherstadt Wittenberg gesammelt. Dort soll der Truck am 20. Mai 2017 ankommen.