Startseite Archiv Nachricht vom 25. Mai 2016

Landessynode: Integration von Flüchtlingen steht noch ganz am Anfang

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Hannover (epd). Die hannoversche Landeskirche beklagt eine wachsende Islamfeindlichkeit in Deutschland. "Der Islam wird jetzt in einer Weise pauschal öffentlich infrage gestellt wie sich dies selbst nach dem 11. September 2001 kein wirklich wichtiger politischer Vertreter getraut hat", betonte der Ausschussvorsitzende Jörn Surborg am Mittwoch zum Auftakt der in Hannover tagenden Landessynode. Dazu gebe es Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte. Das gesellschaftliche Klima habe sich spürbar verändert. Demgegenüber will die größte evangelische Landeskirche in Deutschland die Flüchtlingsarbeit mit weiteren 3,8 Millionen Euro stärken.

Während es noch vor Monaten ganz zentral um eine "Willkommenskultur" gegangen sei, gewinne jetzt die Frage nach der Grenzsicherung an ganz neuer Bedeutung, kritisierte Surborg vor dem evangelischen Kirchenparlament. Dabei stehe die Integration der Flüchtlinge in Deutschland noch ganz am Anfang: "Diese gewaltige Aufgabe bleibt, auch uns als Kirche." Surborg leitet den Landessynodalausschuss, der das Kirchenparlament zwischen seinen Tagungen vertritt.

In diesem Jahr sollen erneut drei Millionen Euro an Flüchtlingsprojekte in den 49 Kirchenkreisen zwischen Göttingen und Cuxhaven fließen. Der Ausschuss hat das Geld schon freigegeben. 500.000 Euro sind für die Bildungsarbeit mit Flüchtlingskindern und Jugendlichen vorgesehen. 250.000 Euro sind für Beratungsdienste bestimmt, 120.000 Euro für Flüchtlingsprojekte mit überregionaler Bedeutung. Die Landessynode hatte bereits im vergangenen Jahr 3,8 Millionen Euro für die Flüchtlingsarbeit bewilligt.

Surborg zog ein positives Zwischenfazit der kirchlichen Flüchtlingshilfe: "Die Mittel werden unbürokratisch verteilt und gezielt dort eingesetzt, wo der Bedarf an Hilfe vor Ort besteht." Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers hat insgesamt rund 1.270 Gemeinden mit rund 2,7 Millionen Mitgliedern und umfasst damit etwa drei Viertel Niedersachsens. Das Kirchenparlament tagt bis zum Sonnabend im diakonischen Henriettenstift.

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