Startseite Archiv Nachricht vom 27. April 2016

Der Pastor an der Tankstelle: Aktion „Auftanken - Pöhlde wohin“ war ein Erfolg

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Pöhlde. Mit dem Pastor über Gott und die Welt plaudern – und das an der Tankstelle? Das ist Sinn und Zweck der Aktion „Auftanken – Pöhlde wohin“, die im dritten Jahr in Folge stattfand. Pastor Andreas Schmidt spricht dabei Passanten oder Tankende an der Zapfsäule an, ob sie nicht einen Kaffee auf Kirchenkosten trinken möchten. Die Kinder bekommen ein Eis. „Viele sind überrascht, dass die Kirche so spendabel ist, und nicht immer nur nimmt“, sagt der Pastor mit einem Augenzwinkern. Er ergänzt: „Wir möchten damit zeigen, dass Kirche da ist. Auch an Orten, an denen man es nicht erwartet.“

Eine Stunde dauert die Aktion an diesem sonnigen Mittwochnachmittag – und in der ersten Viertelstunde sind bereits einige Becher Kaffee und drei Eis über den Tresen gegangen. Manchmal kommt man ins Gespräch, manchmal nicht. Heute Nachmittag ist viel Betrieb an der Tankstelle, der „Kommunikationszentrale“ des Ortes. Sie ist Treffpunkt für Alt und Jung, hier erfährt man Klatsch und Tratsch. Zu jeder Tageszeit hat sie ihre feste Kundengruppe. „Die meisten haben heute keine Zeit, wollen nur schnell tanken und dann weiter. Aber alle bedanken sich mit einem Lächeln“, bemerkt Andreas Schmidt. Wie zum Beweis kommen zwei Jungs an die Tische, an denen es sich einige Passanten bequem gemacht haben, und bedanken sich beim Pastor. „Wir waren im letzten Jahr schon hier und die Aktion hat uns gut gefallen. Wir möchten ja auch mal die Nachbarschaft kennenlernen“, sagt ein Paar aus Scharzfeld scherzhaft.

Und Pastor Schmidt fällt noch eine besondere Begegnung ein. „Als ich vorhin mit dem Bus hierher fuhr, habe ich dem Busfahrer erzählt, dass die Kirche heute an der Tanke in Pöhlde zu Kaffee und Keksen einlädt. Der konnte es kaum glauben.“ Doch was sagen eigentlich die Beschenkten dazu? „Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich den Kaffee auch gerne angenommen und mich dazugesetzt“, sagt ein Mann lächelnd. Wie er es findet, dass die Kirche zu den Leuten kommt? „Es hilft, die Geschichte ein wenig zu entstauben“, kommentiert er. Auch der Mann aus Scharzfeld findet die besonderen Gottesdienst-Aktionen gut. „Die Experimente, die Pastor Schmidt in Pöhlde und Scharzfeld macht, finden Zuspruch. Ich finde das wirklich toll.“

Eine der nächsten Aktionen ist ein Gottesdienst in der Steinkirche in Scharzfeld – hoch auf dem Berg. Und das um 5.30 Uhr in der Früh. „Eine unchristliche Zeit, sagen einige. Aber das war die Idee der Konfirmanden. Im Anschluss wird im Gemeinderaum gemeinsam gefrühstückt.“ Nach vielen Gesprächen über Gott und die Welt endet die Aktion spontan mit einem gemeinsamen Gebet. Auch das hat ja schließlich viel mit dem Motto „Auftanken“ zu tun.  

Öffentichkeitsarbeit im Kirchenkreis Harzer Land