Startseite Archiv Nachricht vom 23. November 2015

Vier neue Prädikantinnen und Prädikanten im Sprengel Hildesheim-Göttingen

Die vollständige Darstellung von Archivmeldungen befindet sich noch im Aufbau. Schauen Sie in Kürze noch mal vorbei!

Göttingen. Am 20. November haben vier Prädikantinnen und Prädikanten des Sprengels Hildesheim-Göttingen im Evangelischen Studienhaus Göttingen (ESHG) ihre Urkunden aus der Hand von Landessuperintendent Eckhard Gorka aus Hildesheim empfangen. In einem besonderen Einzelgespräch mit dem Landessuperintendenten und der Sprengelbeauftragten für Prädikanten und Lektoren Pastorin Christiane Nadjé-Wirth aus Boffzen waren zuvor alle Kandidatinnen und Kandidaten auf ihre Eignung geprüft worden.  Sie dürfen nun eigene Predigten verfassen und vortragen. Zugeordnet sind sie ihrem jeweiligen Kirchenkreis.

Landessuperintendent Gorka betonte: „Diese Frauen und Männer, die wir zu eigenständigen Predigern des Wortes Gottes ausbilden, sind ein Schatz der Kirche. Wir brauchen ihre Persönlichkeit und ihre Begabungen. Ihre Predigten heute sind mehr ein Erzählen als ein Dozieren. Sie sollen im Evangelium den Menschen Trost geben für den Alltag, und dieser Trost lässt sich nur schwer mit Belehrung in Einklang bringen. Aber da ist auch viel Lebenserfahrung nötig, viel Reifung und vielleicht auch manche Niederlage.“

Die Absolventen des Prädikantenkurses, die am 20. November ihre Urkunden erhalten haben, sind Michael Grabbe (Eichenberg, Kirchenkreis Göttingen), Susanne Hornung, (Einbeck, Kirchenkreis Leine-Solling), Saskia Kellner, (Göttingen) und Tobias Kreitz (Hardegsen, Kirchenkreis Leine-Solling).

Sie sitzen erwartungsfroh in einem Vorraum zum Prüfungszimmer - vier Frauen und Männer, die eine längere ehrenamtliche theologisch-rhetorische Ausbildung hinter sich gebracht haben. Heute bekommen sie die Bestallungsurkunde verliehen. Vorher müssen sie allerdings noch das Kolloquium mit Landessuperintendent Gorka absolvieren. Ordnung muss sein. Und die Ordnung der Landeskirche sieht vor, dass die freie Predigt im Gottesdienst nur von wohl ausgebildeten Frauen und Männern gehalten werden soll.

Während im Nachbarraum das Kolloquium stattfindet, sprechen sie im Wartezimmer über die zurückliegende Zeit. Eine erzählt von ihrem ersten Gottesdienst: „Ich habe vor Konfirmanden ein Lied ausgelegt. Das fanden die gut. Es war ein Lied von Herbert Grönemeyer.“ Sie lacht. „Man muss die Jugendlichen da abholen, wo sie sind“, fügt sie hinzu.

Ein anderer berichtet von seinem anstrengenden Job. Den ganzen Tag sehe er nur Zahlen und Tabellen. „Aber wenn ich dann an meiner Predigt sitze fällt alles von mir ab. Ich bin dann mitten drin in Gottes Wort. Ich habe das über längere Zeit in mir entdeckt und entwickelt. Es hat in mir geschlummert.“

Die Dritte erzählt von ihrer Ergriffenheit am Altar. „Wenn ich das Abendmahl einsetze und das Gebet über Brot und Wein spreche, dann fühle ich Dankbarkeit in mir, Dankbarkeit, dass ich das machen darf für andere.“ Auf die Nachfrage, worüber sie denn gerne predige, sagt sie: „Am liebsten erzähle ich den Gottesdienstbesuchern Geschichten. Manchmal habe ich sie selbst erlebt, manchmal habe ich von ihnen gelesen. Ich beobachte, dass dann eine Begegnung auf Augenhöhe entsteht, denn die Menschen haben ja selbst so viele Geschichten in sich.“

Einer nach dem anderen geht zum Kolloquium ins Sprechzimmer. Hinterher kommen sie gelöst heraus. Bald werden sie in Göttingen, Northeim oder Einbeck predigen.

Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Hildesheim-Göttingen