Startseite Archiv Nachricht vom 02. September 2015

Studie: Nur wenige behinderte Schüler an Gymnasien

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Bremen/Hannover (epd). Trotz großer Fortschritte beim gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern, gibt es nur wenig behinderte Schüler an weiterführenden Schulen. Von den knapp 71.400 Förderschülern in den Schulen der Sekundarstufe lerne nur jeder Zehnte an Realschulen oder Gymnasien, lautet das Ergebnis einer bundesweiten Studie der Bertelsmann Stiftung. Inklusion finde hauptsächlich an Hauptschulen und Gesamtschulen statt. Der Inklusionsanteil an deutschen Schulen insgesamt war laut Studie auf den höchsten Wert seit Inkrafttreten der UN-Konvention im Jahr 2009: Fast jedes dritte Kind mit Förderbedarf (31,4 Prozent) habe im Schuljahr 2013/14 mittlerweile eine Regelschule besucht.

Gegenüber dem Schuljahr 2008/09 stieg der Studie zufolge die Zahl der behinderten Schüler im gemeinsamen Unterricht um 71 Prozent an. Je höher die Bildungsstufe, desto geringer seien jedoch die Chancen auf Inklusion. An deutschen Kitas lag im vergangenen Schuljahr der Inklusionsanteil bei 67 Prozent und in den Grundschulen bei 46,9 Prozent. In der der Sekundarstufe fällt der Anteil auf 29,9 Prozent ab. "Inklusion ist insbesondere an weiterführenden Schulen und in der Ausbildung oft noch ein Fremdwort", sagte der Vorstand der Bertelsmann Stiftung, Jörg Dräger, am Donnerstag bei der Präsentation in Gütersloh. Auch der Schüleranteil an Förderschulen gehe kaum zurück.

Einen hohen Inklusionsanteil haben die Stadtstaaten Bremen (68,5 Prozent), Hamburg (59,1 Prozent) und Berlin (54,5 Prozent) sowie Schleswig-Holstein (60,5 Prozent). In Hessen und Niedersachsen hingegen lernten nur weniger als ein Viertel der Förderschüler an Regelschulen (21,5 Prozent und 23,3 Prozent). Grundlage der Studie sind die aktuellen Zahlen der Kultusministerkonferenz aus den Bundesländern für das Schuljahr 2013/14.

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