Startseite Archiv Nachricht vom 29. August 2015

Leitender Bischof Ulrich führt neuen sächsischen Landesbischof ein/Amtsvorgänger Bohl gewürdigt

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Dresden – In einem Festgottesdienst in der Dresdner Kreuzkirche hat der Leitende Bischof der Vereinigen Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin), heute Pfarrer Dr. Carsten Rentzing in das Amt des sächsischen Landesbischofs eingeführt. Zugleich wurde Rentzings Vorgänger Jochen Bohl verabschiedet.

„Sie sind ein Pfarrer, der mit Freude das Wort Gottes verkündigt“, charakterisierte Ulrich den 47-jährigen Theologen in seiner Einführungsrede, die er mit dem Hinweis auf einen Vers aus dem 119. Psalm („Ich rufe von ganzem Herzen; erhöre mich, Herr, ich will deine Gebote halten“) eröffnete. Rentzing, der sich selbst einmal als „fröhlichen Lutheraner“ bezeichnet habe, sei einer, „der sich getragen weiß von der Kraft des Geistes Gottes!“.

Zu dieser Gewissheit, auf der sein Handeln basiere, gehöre auch das Wissen darum, „dass dieses Wort [Gottes] oft quer steht zu dem, was die Welt redet“. Carsten Rentzing sei ein Theologe, der immer wieder darauf hinweise, „dass die Mitte der Schrift Klarheit braucht auch in der Auslegung“. Dahinter stehe die Sorge, dass „Buntheit und Vielfalt der Welt“ ohne Orientierung und christliches Fundament eben nicht in die Freiheit führe.

Eine solche Haltung vorschnell im negativen Sinne als „konservativ“ zu etikettierten, werde Rentzing nicht gerecht: „Sie sind den Menschen zugewandt. Sie sind, so erlebe ich Sie, in gutem Sinn bedächtig: mit Bedacht hören Sie hin, wenden sich zu, sind ganz Ohr. Sie leben den Respekt vor anders Lebenden, anders Glaubenden und Sie sehen dabei über den eigenen Horizont hinaus.“, betonte der Leitende Bischof vor der Festgemeinde, zu der zahlreiche hochrangige Gäste aus Politik und Kirche zählten.

Im Rahmen des Festaktes verabschiedete und entpflichtete Bischof Ulrich auch Rentzings Amtsvorgänger Jochen Bohl, der seit 2004 der sächsischen Landeskirche vorstand und nun in den Ruhestand geht.

Mit Bohl „verabschieden wir einen Leitenden Geistlichen, der mit Lust und Verlässlichkeit an vielen Stellen Verantwortung getragen hat“, hob Gerhard Ulrich hervor. Der scheidende Landbischof sei „ein differenziert denkender Theologe mit großer geistlicher Kraft“. Einer, der nicht der Versuchung erliege, „über andere und anders Denkende zu richten“. Von ihm könne man lernen, „die Dinge auch mit den Augen der Anderen“ zu sehen, merkte der Bischof Ulrich in seiner Abschiedsrede hervor.

Pressemitteilung der VELKD