Startseite Archiv Nachricht vom 23. August 2015

Vertreter von Kirche und Entwicklungspolitik fordern zivile Konfliktlösungen

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Bremen/Schwerte (epd). Experten aus Kirche und Entwicklungspolitik haben einen Vorrang für zivile Konfliktlösungen angemahnt. Militärische Operationen könnten für Waffenruhe sorgen, tragfähige Strukturen und soziale Einrichtungen könnten jedoch nur politisch erreicht werden, sagte die "Brot für die Welt"-Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel am Sonnabend in Schwerte. Der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland, Renke Brahms, aus Bremen forderte auf der Politikertagung der westfälischen Landeskirche einen stärkeren nicht-militärischen Kurs der Bundesrepublik.

Brahms mahnte eine stärkere Ausrichtung der deutschen Sicherheitspolitik auf zivile Konfliktbewältigung an. Dabei sollte sich die Bundesrepublik nicht nur von den USA an ihre Bündnistreue erinnern lassen. Sie solle zugleich deutlich kritischere Solidarität gegenüber der USA üben. Der Friedensbeauftragte, der auch der Leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche ist, erinnerte daran, dass auch Europa eine lange Geschichte von religiös begründeten Kriegen hatte. Angesichts der aktuellen Konflikte sollten Kirchen in Deutschland und Europa versuchen, auf religiöse Führer Einfluss zu nehmen.

Füllkrug-Weitzel warb dafür, die Chancen von friedlicher Austragung von Konflikten stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Es gebe keinen Nachweis, dass Konflikte durch militärische Einsätze gelöst worden seien. Mit friedensfördernden und zivilen Maßnahmen hätten hingegen in den vergangenen Jahren und 40 Konflikte beendet werden können.

Der Nahost-Experte Jörg Armbruster sprach sich für eine konsequente wirtschaftliche Blockade der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) aus. Wenn es gelinge, den Öl-Verkauf zu verhindern und auch andere Einnahmequellen auszutrocknen, könne die Terrormiliz ihr eigenes Klientel nicht mehr bezahlen. Dann bestehe die Hoffnung, dass sich der IS selbst auflöse.

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