Startseite Archiv Nachricht vom 10. Juni 2015

Landesbischof Meister: Pastoren sind wichtiger "Kitt" für die Gesellschaft

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Emden (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat die Pastorinnen und Pastoren als "Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält" bezeichnet. "Es ist ihnen zu verdanken, dass wichtige gesellschaftliche Debatten nicht am Stammtisch bleiben", sagte er am Mittwoch in Emden am Rande des Generalkonvents der Pastoren im Sprengel Ostfriesland-Ems. Einmal jährlich kommen alle evangelisch-lutherischen Theologen der Region auf Einladung des Regionalbischofs Detlef Klahr zusammen.

Meister verwies auf aktuelle Themen wie die Flüchtlingsfrage. In vielen Kirchengemeinden engagierten sich Haupt- und Ehrenamtliche für Flüchtlinge. Ihre Aktionen würden von den Pastoren unterstützt und getragen. "Die Kirche zeigt sich hier als wichtiger zivilgesellschaftlicher Akteur: Wenn die Integration nicht gelingt, droht eine Spaltung der Gesellschaft", mahnte der Landesbischof. Dies sei eine nicht zu unterschätzende Aufgabe für die Pastoren.

Ähnliches gelte für den ärztlich assistierten Suizid. Das Thema soll noch vor der Sommerpause im Bundestag beraten werden. Die Pastoren sorgten in den Gemeinden für eine intensive Debatte. "Sie sind Experten. Niemand begleitet sterbende Menschen so intensiv wie sie", hob Meister hervor.

Der Geistliche Vizepräsident des hannoverschen Landeskirchenamtes, Arend de Vries, unterstrich: "Wir sind dicht dran am politischen Geschehen." Dies werde von allen Fraktionen im Landtag und auch von eher kirchenkritischen Menschen anerkannt. Er verwies auf die Bemühungen der Diakonie, einen flächendeckenden Tarif für alle sozialen Berufe einschließlich der Pflegekräfte zu schaffen. Leider verhalte sich die gesellschaftliche Anerkennung asymmetrisch zu den Kirchenaustritten.

Das Theologentreffen mit rund 180 aktiven Pastoren und Ruheständlern stand unter dem Motto "Reformation und Bild". Regionalbischof Detlef Klahr warb dafür, die Kunstschätze in den Kirchen stärker für die Verkündigung zu nutzen. Er wolle die Pastoren ermutigen, das Miteinander von Wort und Bild mehr zu würdigen. Zum Sprengel Ostfriesland-Ems zählen 156 Kirchen- und Kapellengemeinden mit rund 325.000 Mitgliedern. Er erstreckt sich von der Nordseeinsel Borkum bis nach Bad Bentheim.

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