Startseite Archiv Nachricht vom 27. Februar 2015

Hunderte bei Fest gegen Rechts in Güntersen

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Güntersen/Kr. Göttingen (epd). Mehrere hundert Menschen haben nach Polizeiangaben am Sonnabend bei einem Bürgerfest in Güntersen bei Göttingen gegen Rocker und Rechtsextremismus protestiert. "Es herrscht Volksfestcharakter, es gibt keinerlei Zwischenfälle", sagte eine Polizeisprecherin dem epd. Vor einem Jahr hatten Führungspersonen der "Hells Angels" mehrmals Treffen in Güntersen abgehalten - der Rockerclub gilt als tief ins kriminelle Milieu verstrickt und soll enge Beziehungen zu Neonazis unterhalten.

Im August meldete ein vorbestraftes Vorstandsmitglied der Partei "Die Rechte" für den 28. Februar einen "Horst-Wessel-Gedenkmarsch" mit Kranzniederlegung in Güntersen an. Der am 23. Februar 1930 erschossen SA-Sturmführer Wessel hatte keine Beziehung zu Güntersen.
Nach einem Verbot der Demonstration durch den Kreis Göttingen zogen die Neonazis die Anmeldung inzwischen zwar zurück, die Gemeinde und zahlreiche weitere Organisationen hielten aber an den Planungen für die Protest-Veranstaltung fest.

Das Fest begann am Morgen mit einem ökumenischen Gottesdienst. Dabei sprachen Vertreter der christlichen Kirchen, der Jüdischen Gemeinde Göttingen und einer muslimischen Gemeinde. Anschließend traten unter anderem das Göttinger Symphonie-Orchester, das Ensemble des Deutschen Theaters sowie Musiker aus Berlin, Aachen und verschiedenen anderen Orten auf. Das Kulturprogramm sollte bis in den Abend dauern.

In Grußbotschaften hatten unter anderem Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) und die Reformations-Botschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland, Margot Käßmann, ihre Unterstützung mit den Einwohnern des Dorfes bekundet. Mehrere Bundes- und Landesminister sowie Bundestagsabgeordnete wollten selbst zu dem Fest kommen.

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