Startseite Archiv Nachricht vom 26. Februar 2015

Neues Team für Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung

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Das Team für Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung im Haus kirchlicher Dienste (HkD) hat sich neu gebildet. Gudrun Germershausen und Olaf Ripke sind die neuen Referenten, die seit Monatsbeginn zusammen mit dem Leiter des Arbeitsfeldes Pastor Matthias Wöhrmann die Gemeindeberatung/Organisationsentwicklung (GB/OE) in der Landeskirche gestalten. Zusammen übernehmen sie die Aufgaben von Kerstin Richter, die Anfang des Jahres zur Bremischen Evangelischen Kirche wechselte.

Gudrun Germershausen koordiniert zusammen mit Matthias Wöhrmann die GB/OE in der Hannoverschen Landeskirche und die Ausbildung von neuen Gemeindeberatern. Olaf Ripke begleitet die Fusionsprozesse der Kirchenämter in den Regionen. Beides sind Aufträge im Umfang einer halben Stelle. Germershausen wird weiterhin mit halber Stelle für die Evangelische Erwachsenen Niedersachsen (EEB) in der Region Wolfsburg, Wittungen und Gifhorn arbeiten, Ripke weiterhin die GB/OE im Sprengel Lüneburg koordinieren und zusätzlich die Kollegen in Hannover unterstützen.

Sowohl Ripke, als auch Germershausen bringen langjährige Erfahrungen in der Beratungsarbeit in ihre neuen Aufgaben mit. Germershausen hat Pädagogik studiert und ein Zweitstudium Supervision an der Uni Kassel absolviert. Sie ist ausgebildet als systemisch-integrative Coach und hat an der Diakonischen Akademie in Stuttgart eine Ausbildung zur Gemeindeberaterin gemacht. Seit 1998 gehört sie in der hannoverschen Landeskirche zum Team der Gemeindeberater und -beraterinnen. Außerdem ist die 55-Jährige seit Jahren freiberuflich als Supervisorin und Coach tätig. „In der Supervision und beim Coaching geht es um kleinere Organisationseinheiten, beispielsweise Teams oder um Einzelpersonen“, so Germershausen. „Gemeindeberatung und Organisationsentwicklung nimmt größere Einheiten in den Blick. Die unterschiedlichen Beratungsformen sind alle prozessbezogen und ergänzen sich von daher in gutem Sinn gegenseitig.“

„In Beratungsprozessen möchte ich die Entwicklung von Perspektiven und Zielen unterstützen, dabei ist mir wichtig, konsequent auf die Ressourcen und Handlungsmöglichkeiten eines Systems zu schauen, ohne Probleme auszublenden.“ Bei Schwierigkeiten gerät manchmal aus dem Blick, was gut läuft, wo die Stärken einer Gemeinde oder eines Menschen liegen. Germershausen hat daher auch eine Fortbildung zur Trainerin des Zürcher Ressourcenmodells (ZRM) abgeschlossen. „Wir sollten immer wieder eigene Ressourcen identifizieren, schauen, was wir bereits haben und können. Und wenn man neue Ziele und Vorhaben entwickelt, gehört dann auch dazu, dass man sich traut, sich von Dingen zu verabschieden.“ Dabei ist ihr der Humor wichtig: „Man sollte in einem Beratungsprozess auch miteinander lachen können.“

Ripke studierte berufsbegleitend während seines Probedienstes als Pastor Personalentwicklung und ist ebenfalls ausgebildeter Coach. In der Landeskirche Hannovers hat der 49-Jährige sich zum Gemeindeberater fortgebildet. Im Henriettenstift in Hannover arbeitete er in der Fort- und Weiterbildung und baute das Qualitätsentwicklungssystem mit auf. „Mir macht es Freude, mich mit Menschen auf den Weg zu machen und Prozesse in Gang zu setzten“, sagt Ripke, der zuletzt Pastor in der Kirchengemeinde Groß-Hehlen bei Celle war. Die Menschen in den Gemeinden benennen ihre Erwartungen und Wünsche, die Gemeindeberater unterstützen die Gemeinden dann dabei, diese umzusetzen. „Es gibt einen enormen Bedarf an Beratung. Dort, wo man früher dachte, dass schaffen wir schon irgendwie allein, holen sich Menschen Begleitung von außen“, konstatiert Ripke. „Da hat ein Sinneswandel stattgefunden. Es gilt nicht mehr als Makel, sich Hilfe zu holen.“ Nicht nur Gemeinden, in denen es Konflikte gibt, kommen zur Gemeindeberatung. Immer mehr Gemeinden wollen aktiv ihre Zukunft gestalten. Die Gemeindeberatung bietet in solchen Fällen den äußeren Rahmen und leitet den Prozess. Das gibt den Verantwortlichen und in den Gemeinden und Kirchenkreisen die Freiheit, sich wirklich mit den Inhalten auseinanderzusetzen.

Gemeindeberatung ist keine Fachberatung. „Es geht nicht darum, wie gestalte ich den Konfirmandenunterricht, sondern, was wollen wir mit dem Konfirmandenunterricht erreichen?“, betont Ripke. „Vielleicht kann man das Ziel nur umsetzen, indem sich beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitende fachliche Beratung für den Konfirmandenunterricht suchen. Das gehört dann zu den Schritten, die die Gemeinde geht, um ihre Ziele umzusetzen.“ Es gibt aber immer verschiedene Wege, um solche Ziele umzusetzen.

Die beiden neuen Referenten werden am Montag, 16. März um 15 Uhr in der Neustädter Hof- und Stadtkirche Hannover im Rahmen eines Gottesdienstes in ihr Amt eingeführt – zusammen mit Claudia Gerke, die seit Januar für das Arbeitsfeld „Qualitätsentwicklung in Kirchengemeinden“ im HkD verantwortlich zeichnet. Ein Empfang im benachbarten Leibniz-Saal schließt sich an.

Das Haus kirchlicher Dienste unterstützt und ergänzt als übergemeindliche Einrichtung die Arbeit der Kirchengemeinden in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Aktuelle Themen und Fragestellungen werden hier aufgegriffen und zentral bearbeitet, so dass die Inhalte für die kirchliche Arbeit vor Ort zur Verfügung stehen. Zu den wesentlichen Aufgaben der Referentinnen und Referenten gehören die Entwicklung und Bereitstellung von Materialien, die Weiterbildung von Haupt- und Ehrenamtlichen, die individuelle Beratung sowie der inner- und außerkirchliche Dialog.

Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Haus kirchlicher Dienste
Gunnar Schulz-Achelis