Startseite Archiv Nachricht vom 29. Januar 2015

Religionen in Hannover planen Montagsgebete gegen Islamfeindlichkeit

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Hannover (epd). Mit regelmäßigen multireligiösen Friedensgebeten am Montagabend wollen Kirchen und Religionen in Hannover im Februar der aufkeimenden Islamfeindlichkeit entgegentreten. "Wir sind überzeugt, dass es in diesen Wochen wichtig bleibt, gemeinsam ein deutliches Zeichen für ein gerechtes und buntes Zusammenleben der Menschen in Stadt und Region zu setzen", sagte der evangelische Stadtsuperintendent Hans-Martin Heinemann am Freitag mit Blick auf die islamkritische "Pegida"-Bewegung.

Die Friedensgebete sollen am 2., 9., 16. und 23. Februar in der Marktkirche im Stadtzentrum stattfinden. Bei den beiden ersten Friedensgebeten im Januar anlässlich von Demonstrationen des "Pegida"-Ablegers "Hagida" ("Hannoveraner gegen die Islamisierung des Abendlandes") waren jeweils mehr als 1.000 Besucher in die überfüllte Marktkirche gekommen.

Die Kirche veranstaltet die Gebete gemeinsam mit dem Rat der Religionen, in dem Christen, Juden, Muslime, Buddhisten, Hindus und Baha'i vertreten sind. Die Initiatoren sähen es als bleibende Aufgabe, sich mit Rassismus und Extremismus auseinanderzusetzen, hieß es.

Unterdessen hat die Gruppe "Hagida" ihre Demonstrationen von Montag auf Freitag verlegt, um Gegendemonstranten aus dem Weg zu gehen. Im Januar hatten rund 19.000 Menschen gegen die Gruppe demonstriert. Die nächste "Hagida"-Demo ist für den 6. Februar geplant.

Ungeachtet der Terminverschiebung wollen die Religionen am Montagabend als festem Termin für ihre Friedensgebete festhalten. Die Kirche werde ihren Terminplan nicht nach "Hagida" richten, betonte Heinemann auf epd-Anfrage: "Im Moment gibt es in dieser Gesellschaft einen überwältigenden Bedarf nach einem solchen Gebet." Solange es diese öffentliche Bewegung gegen den Islam gebe, würden sich die Kirchen und der Rat der Religionen dazu äußern. "Wir tragen ganz bewusst dazu bei, uns gegen Auswüchse auszusprechen."

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