Startseite Archiv Tagesthema vom 18. Dezember 2022

Da kommt noch was!

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Im Advent zünden wir immer mehr Kerzen an. Am Adventskranz. Heute sind es schon vier. Also alle. Wir wissen, dass es Weihnachten noch viel mehr sein werden. Da kommt also noch mehr.

Der Kranz leuchtet schon hell, aber das Ereignis – der Heilige Abend – ist noch eine ganze Weile hin. Die Vorfreude glänzt schon, aber sie dauert doch noch lange an. Wahrscheinlich sind es die Kinder, denen das Warten immer schwerer fällt, für die Erwachsenen gibt es ja noch viel zu tun... heute also vier Kerzen.

Der erste Advent leuchtet ja nur ein bisschen. Wie fast gar nicht. Der zweite Advent leuchtet schon mehr, aber eben nur halb. Am dritten Advent dann leuchtet schon fast alles; und doch ist vieles noch weit entfernt. Der Glanz ist schon da, aber der Grund des Glanzes steht noch aus. Das ist doch aufregend: Wir ahnen schon alles, obwohl noch nichts klar ist.

So wirkt Gott auch: Als große Ahnung, als Vorfreude, als Verborgener, der schon manches erkennen lässt. Der seinen Glanz nicht hinter sich herzieht, sondern vorauswirft auf Menschen wie Maria, Joseph, die Hirten, die Weisen. Was entdecken wir von diesem Glanz?

Weihnachten zünden wir an unseren Weihnachtsbäumen ganz viele Lichter an. Weil wir uns in dieser dunklen Jahreszeit nach Helligkeit sehnen. Weil wir uns in unserer dunklen Welt nach Helligkeit sehnen. Nach Orientierung. Nach Gemütlichkeit. Nach Hoffnung.

Weihnachten feiern wir, dass Gott Mensch wird. Er tut es in einem Kind. Gott zündet kein Feuerwerk. Seine Heilige Nacht ist ein kleiner Schein. Gott wird Mensch – in einem Kind.

Ein Kind in Windeln gewickelt. Ein Kind, das nach seiner Mutter schreit. Das nach uns schreit. Das schreit: Ich brauche euch doch! 

Ein Kind in Windeln gewickelt. Das uns anschaut. Tief in uns schaut. So dass es tief in uns schreit: Wir brauchen Dich doch!

Der Prophet Jesaja schreibt: Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. (Jesaja 9, 5-6a)

Da kommt noch was.
Amen.

Jakob Kampermann

Biblischer Text

Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, dass er's stärke und stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit.

Jesaja 9,5-6a

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