Es ist ein sogenannter Lernraum, in dem Denis und Haroun gemeinsam Zeit verbringen. Eine Initiative der Kirchen in Niedersachsen, die vom Land unterstützt wird. Die Idee, Kinder und Jugendliche trotz vieler Hindernisse ganz gezielt zu fördern, entstand während der Corona-Schulschließungen im Jahr 2020 und hat seitdem eine große Dynamik entwickelt. In diesem Sommer fördert die Landesregierung "Lernraum"-Projekte, darunter auch Feriencamps und Freizeiten, mit rund acht Millionen Euro, mehr als doppelt so viel wie im vergangenen Jahr. Von Uetze nach Adelebsen, von Haren im Emsland bis Hannover-Döhren haben seit 2020 35.000 Schülerinnen und Schüler davon profitiert.
In diesen großen Zahlen stecken viele kleine Geschichten. Silke Wieker liebt solche Geschichten. Die Diakonin geht gern neue Wege - vor allem, wenn sie zu Menschen führen. Und sie erkennt darin auch eine Aufgabe für die Kirche als Ganzes: "Wir sollten, wann immer möglich, vor Ort in Erscheinung treten. Unser Auftrag ist ja nicht nur die Verkündigung des Wortes, sondern auch das Tun." Dorthin zu gehen, wo arme und schwache Menschen sind - das möchte die Frau, die mit einem Team aus Ehrenamtlichen Ende Juli schon zum 7. Mal einen "Lernraum" anbietet. "Wir machen das für Kinder, die sonst überall durchs Raster fallen", sagt Wieker.