Startseite Archiv Tagesthema vom 27. Februar 2022

Mensch, was hilft es dir, wenn du die ganze Welt gewinnst?

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Mensch, was hilft es dir, wenn du die ganze Welt gewinnst?

Was nützt es, die besten Argumente zu haben oder das überzeugendste politische System? Was hilft es, die stärksten Waffen oder die mächtigeren Verbündeten zu haben? Was helfen die größte Macht und der weitreichendste Einfluss? Was bringt dir das optimale Konzept und die kompetenteste Beratung? Was hilft dir die größte Zustimmung und maximale Beliebtheit? Was nützen Follower und Klicks und Likes? Mensch, was hilft es dir, die richtige Ideologie zu verfolgen, das umfangreichste Wissen zu haben und über alle Ressourcen zu verfügen? Was hilft es, Wohlstand zu mehren und Ziele zu erreichen?

Mensch, was hilft dir das alles, wenn du darüber vergisst, wer du eigentlich bist?! Du bist das Geschöpf eines Gottes, der Liebe ist und Frieden und Verbindung mit allem Lebendigen. Er hat dich ausgestattet mit vielfältigen Gaben, die dein Leben reich machen und Segen in diese Welt bringen sollen. Er hat dir eine Sehnsucht ins Herz gelegt nach Sinn und erfülltem Leben. Er hat dir Kraft gegeben, für das Leben einzutreten, Wunden zu verbinden, Gefallenen wieder auf die Beine zu helfen und dich zu wehren gegen alles, was das Leben bedroht. Vergiss das nicht, Mensch.

Wie oft bist du in den Spielregeln dieser Welt gefangen? Wie oft schaust du lieber nach links und rechts und nicht in dein Inneres? Wie oft folgst du einfach der lautesten Stimme und nicht dem Ruf Gottes?

Pass auf dich auf, Mensch! Es könnte sein, dass du irgendwann zu viel geopfert hast. Dass du dich nicht wiedererkennst. Dass du völlig vergisst, dass Gott durch dich lebendig sein will in dieser Welt. Dass deine Hände Gottes Hände sind und dass sich deine Sehnsucht nach Sinn nicht unabhängig vom Rest der Welt erfüllen wird.

Gott ist lebendig im Dazwischen. Wenn deine Worte mich bewegen, wenn unsere Stimmen gemeinsam Frieden fordern. Wenn seine, ihre, deine und meine Hände die Mauern einreißen, die zwischen uns stehen. Wenn wir begreifen, dass wir alle gemeinsam deine Schöpfung sind. Wenn wir die Aufgabe annehmen, genau hier an diesem Ort alles zu tun, was es für gelingendes Leben braucht. Wenn wir unsere Begrenztheit erkennen und uns dabei nicht machtloser machen, als wir sind.

Mensch, lass dich nicht täuschen. Das Leben kannst du nicht gewinnen, du musst es leben!

Amen.

Dorothee Beckermann

Der Text zur Andacht

Und er fing an, sie zu lehren: Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen. Und er redete das Wort frei und offen. Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihm zu wehren. Er aber wandte sich um, sah seine Jünger an und bedrohte Petrus und sprach: Geh hinter mich, du Satan! Denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist. Und er rief zu sich das Volk samt seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben behalten will, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird's behalten. Denn was hilft es dem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und Schaden zu nehmen an seiner Seele? Denn was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse? Wer sich aber meiner und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln.

Markus 8, 31-38

Dorothee Beckermann ist Diakonin für Konfi-Arbeit in der Region Linden-Limmer.