
Erst läuten die Glocken, dann singt ein Chor „O du fröhliche“. Vertraute weihnachtliche Klänge - doch sie kommen nicht aus einer Kirche, sondern aus Udo Roloffs Krippe. Sein Kunstwerk ist eine von 23 Stationen, die gerade Menschen aus Nah und Fern in das kleine Harzdorf Wieda locken. Die Krippen, teils mit lebensgroßen Figuren, stehen auf Höfen, in Garageneinfahrten, an den Straßen und natürlich neben der Kirche. Seit 2005 ist dies in dem kleinen Ort südlich von Braunlage gute Tradition.
Roloff ist von Anfang an dabei. Vier Wochen hat der 77-Jährige an seiner Krippe gebaut, die nicht einfach nur dasteht, sondern überall leuchtet und bei der sich vieles bewegt. Die Heiligen Drei Könige drehen sich im Kreis und kommen immer wieder mit ihren Geschenken beim Jesuskind vorbei. Angetrieben werden sie von einem 12-Volt-Scheibenwischermotor: „Zuerst hatte ich 24 Volt probiert, aber dann sausen die Könige viel zu schnell.“ An den Wänden hängen Miniaturfackeln und maßstabsgetreue Sensen, ein Strohballen schwebt auf und ab, es gibt einen Brunnen und eine Figur, die Holz hackt.